Für die Burgschützen Ebermannsdorf bildet die Königsproklamation jedes Jahr den Höhepunkt ihres Schützenjahres. Auch heuer fanden sich Jung und Alt im Schützenheim ein, um die neuen Würdenträger zu küren. Dass dabei mehr als nur eine Überraschung auf sie wartete, ahnte keiner.
Nach einem Grußwort von Bürgermeister Erich Meidinger sorgte Ruth Kryschak das Wort für die erste Überraschung. Sie nutzte die Gelegenheit, um sich bei einem langjährigen Mitglied zu bedanken. Seit der ersten „Romantischen Weihnacht unter der Burg“ im Jahr 2004 beteiligen sich nach ihren Angaben die Burgschützen daran und verkaufen dort Kartoffelsuppe. Genauso lang leitet Emma Demelt das Kochen im Schützenheim. Dafür überreichte ihr Kryschak eine eigens angefertigte Schürze mit der Aufschrift „Suppenchefin Emma“ und dem Wappen des Vereins.
Schießleiterin Stefanie Kryschak übernahm die Preisverteilung für die Meister-, Glück- und Festscheibe. 26 Frauen und Männer hatten am Königsschießen teilgenommen, darunter zehn Schüler und Jugendliche sowie Bürgermeister Erich Meidinger.
In der Kategorie Meister wurde die beste Serie gewertet. Hier gewann Stefanie Kryschak mit 95 Ringen vor Felix Scheeler (95 Ringe, aber schlechtere Deckserie) und Roswitha Kryschak (93 Ringen). Bei der Glück- und Festscheibe war jeweils der beste Teiler entscheidend Preise erhielten die 15 besten Schützen, die unter einem 300-Teiler blieben. In der Kategorie Glück ging es sehr eng zu. Mit einem 17,1-Teiler wurde Renate Holzner Erste. Roswitha Kryschak (22,0) und Paul Müller (27,3) folgten auf den Plätzen.
In der Kategorie Fest gelang es Paul Müller, sich mit einem 14,6-Teiler an die Spitze zu setzen. Renate Holzner (84,0) wurde Zweite vor Roswitha Kryschak (101,9).
Schützenmeister Thomas Kryschak verkündete die neuen Würdenträger, dankte aber zuvor den bisherigen Würdenträger. Nach 32 Jahren im Schützenwesen schaffte es Ruth Kryschak erstmals, sich mit einem 186,1-Teiler den Liesl-Titel zu sichern. Nathalie Kryschak, die erst vor wenigen Wochen wieder mit dem Schießen begonnen hatte, konnte mit einem 293,3-Teiler überzeugen und steht der Liesl als Erstes Burgfräulein zur Seite, Johanna Schill wurde Zweites Burgfräulein (388,6).
Erneut schaffte es Felix Scheeler, seinen Titel als Jugendkönig zu verteidigen, dank eines 151,4-Teilers darf er diese Würde ein weiteres Jahr tragen. Jugendliesl wurde Johanna Müller mit einem 305,0-Teiler, sie hatte erst vor wenigen Wochen ihre Sondergenehmigung erhalten und war gleich in ihrem ersten Wettkampf mit dem Luftgewehr erfolgreich. Leo Auer wurde Erster Jugendritter mit einem 327,6-Teiler, Lukas Weigert schaffte den Titel des Zweiten Jugendritters mit einem 417,6-Teiler.
Mathias Scheeler wurde mit einem 22,4-Teiler König. Er war genauso überrascht wie seine Liesl, war er doch überzeugt, sein Schuss sei weit danebengegangen. Bürgermeister Erich Meidinger dachte ähnlich über seine eigene Leistung. Schließlich hatte er ja nur zur Gaudi mitgeschossen. Und so war er kurzzeitig sprachlos, als Thomas Kryschak verkündete, er habe mit einem 283,7-Teiler den Titel des Ersten Ritters erreicht. Vervollständigt wird der Hofstaat vom Schützenmeister höchstpersönlich. Mit einem 408,9-Teiler sicherte sich Thomas Kryschak die Würde des Zweiten Ritters.