Veröffentlicht am 25.06.2024 14:21

„Kirche und Wirtshaus mit Pfiff” führt nach Aschach

von Marianne Moosburger

Das Künstlerehepaar Diem und Uber hatten (unter dem Türbogen) in ihren alten Pfarrhof zur Ausstellung eingeladen. (Bild: Marianne Moosburger)
Das Künstlerehepaar Diem und Uber hatten (unter dem Türbogen) in ihren alten Pfarrhof zur Ausstellung eingeladen. (Bild: Marianne Moosburger)
Das Künstlerehepaar Diem und Uber hatten (unter dem Türbogen) in ihren alten Pfarrhof zur Ausstellung eingeladen. (Bild: Marianne Moosburger)

„Kirche und Wirtshaus mit Pfiff“, eine von vielen Organisationen getragene Veranstaltungsreihe, fand in Aschach viel Zuspruch. Von der Pfarrkirche Sankt Ägidius ging es zum alten Pfarrhof und weiter ins Feuerwehrhaus, wo sich, mangels Wirtshaus, alle stärken konnten.

Die Zuhörer lernten, dass einst Aschach am Urmeer gelegen war, wovon noch viele Versteinerungen zeugen. Besiedelt war die Gegend bereits in der Bronzezeit und auch weiter von den Kelten. Diese fanden auf dem Plateau ideale Bedingungen und sogar eine Quelle, die noch immer existiert. Ab dem 8. Jahrhundert christianisiert, wurde Aschach zur Urpfarrei, zu der man bis aus Amberg pilgerte und über die bis ins 12. und 13. Jahrhundert eine Pallisadenburg mit Wohnturm wachte.

Eine trutzige romanische Kirche war Vorläufer des jetzigen Gotteshauses aus dem 18. Jahrhundert. Geweiht ist es dem Heiligen Ägidius, einem der 14 Nothelfer, der als einziger nicht den Märtyrertod sterben musste. Dargestellt ist er am Hauptaltar im Mönchsgewand mit seiner geretteten Hirschkuh, gemalt vom Amberger Maler Sebastian Holzner. Anschaulich erklärte Kulturführerin Elke Kotzbauer manche Details und auch die Personen der barocken Haupt- und Nebenaltäre sowie die klassizistische Kanzel.

Im nahen alten Pfarrhof wartete bereits das Künstlerehepaar Hanna Regina Uber und Robert Diem. Liebevoll haben sie den Ökonomiepfarrhof, der unter „verschärftem Denkmalschutz“ steht, restauriert. Gebäudeteile, die bis ins 16. Jahrhundert zurückgehen, dienen ihnen zu Wohn- und Ausstellungszwecken. Viel Anerkennung fand auch ihre neue Präsentation „Subcode“.

Im Feuerwehrhaus hörte man vom Ortsheimatpfleger Alfred Schorner, dass es in den 1950er Jahren noch drei Wirtshäuser in Aschach gegeben habe. Der Älteste sei der „Gebhard“ gewesen, der bis 1964 geöffnete hatte. Dann war noch bis 1973 der „Schlaffer“, der zudem das Bürgermeisteramt und einen Saal hatte. Der „Meier“ aber hat bereits vor 1960 geschlossen. 1973 eröffnete der „Bienenhof“, das eigentlich als reine Schulungsstätte der Imker konzipiert war, und doch immer wieder zum Ausflugslokal mutierte, jetzt aber abgerissen ist.

Schorner beklagte das „Wirtshaussterben“ und fügte hinzu, dass wohl ein „Kirchensterben“ folgen werde. Damit werde aber viel „Lebens- und Liebenswertes“ in jeder Hinsicht für immer verloren gehen. Herzlicher Dank ging an die Vorstandschaft der Freiwilligen Feuerwehr Aschach und Klaus Püschl für die gewährte Gastfreundschaft.

Artikel melden

Hier können Sie diesen Artikel wegen Verstößen melden.

Möchten Sie von uns eine Antwort erhalten?

Dann geben Sie hier bitte Ihre Kontaktdaten an:

* erforderlich

north