Pfreimd: Im Kindergarten St. Martin fand vor kurzem ein interessanter Elternabend zum Thema Sprachentwicklung bei Kindern statt. Vor rund 50 Teilnehmern erläuterte die Referentin Frau Kathrin Mertins die Entwicklungsschritte von der Geburt bis zum Schuleintritt.

Gespannte Erwartung erfüllte den Raum als Einrichtungsleitung Gabi Schönberger die Anwesenden begrüßte und die Referentin Kathrin Mertins vorstellte. In der letzten Elternbefragung hatten sich die Eltern einen Elternabend zum Thema „Sprachförderung“ gewünscht und die erfahrene Logopädin hatte sich bereit erklärt den Eltern einen Einblick in die Sprachentwicklung und Förderung zu geben.
Zunächst machte Frau Mertins deutlich, dass die Sprachentwicklung schon von Geburt an beginnt. Mit Hilfe einer Tabelle erklärte sie den Anwesenden, wie eine altersentsprechende Sprachentwicklung verläuft.
Ein Meilenstein ist der zweite Geburtstag, an dem das Kind 50 Wörter sprechen sollte. Zur Förderung dieser Entwicklung kann man viel beitragen, indem man mit den Kindern einfache Kinderlieder vorsingt, sogenannte Kniereiterspiele wie z.B. „Hoppe, hoppe Reiter“ mit dem Kind spielt und einfache Alltagstätigkeiten mit dem Kind sprachlich begleitet, so die Referentin.
Natürlich sollten Bilderbücher von Klein an, bis zum Schulalter fester Bestandteil des Alltags sein. Bei den Jüngsten ist es wichtig gemeinsam einfache Bücher mit nur einem Gegenstand/Tier pro Seite anzuschauen und zu benennen.
Der Schlüssel zur Exploration der Sprache ist die Selbstwirksamkeit des Kindes - es macht die Erfahrung, dass es sich mit Hilfe von Sprache anderen mitteilen kann und eine Reaktion auf das Gesagte erfährt.
Damit sich der Wortschatz erweitert und aus Worten zunächst einfache und später umfangreiche grammatikalisch richtige Sätze entstehen ist es essenziell mit den Kindern viel zu sprechen und sie von ihren Erlebnissen erzählen zu lassen.
Auch bei Spaziergängen kann man Kinder auf Dinge aufmerksam machen wie z. B. auf ein Müllauto und dies als Gesprächsanlass nutzen.
Selbst bei ganz einfachen Spielen wir Memory lässt sich neben der Merkfähigkeit auch die Mehrzahl üben (z. B. ein Ball – zwei Bälle).
Wenn Kinder Wörter oder Sätze falsch aussprechen, sollten die Eltern „korrektives Feedback“ üben, das heißt, die Eltern sollten einfach das Wort bzw. den Satz gleich noch einmal richtig wiederholen, ohne dem Kind zu sagen, dass das Gesagte fehlerhaft war.
Die Referentin gab dann noch einen Überblick, wann die Kinder welche Buchstaben sprechen sollten. Wichtig ist, dass die Kinder zum Schuleintritt alle Laute sprechen können, deshalb sollte man sich rechtzeitig logopädische Hilfe holen, falls dies nicht der Fall ist.
Zum Abschluss erklärte Frau Mertins, dass es bereits Studien gibt, die bestätigen, dass Bildschirmkonsum nicht zur Förderung der Sprache beiträgt, sondern sich bei regelmäßigem Konsum eher negativ auswirkt. Im Anschluss an den sehr interessanten Vortrag konnten die Eltern noch die mitgebrachten Spiele und Bücher zur Sprachförderung anschauen und Fragen stellen.