Wie steht es um die Nahversorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs in der Region und wie kann sie stetig verbessert und ausgeweitet werden? Darüber informiert ein Abend am 9. Juli in Altmannshof, zu dem Landrat Richard Reisinger und Regionalmanagerin Katharina Schenk einladen. Einige Restplätze stehen noch zur Verfügung, Anmeldeschluss ist bereits der 1. Juli.

Je mehr die Region selber zur Nahversorgung beiträgt, desto besser. „Glücklicherweise haben wir schon ein gutes Netzwerk an regionalen Produzenten und –versorgern, aber da ist noch deutlich Luft nach oben“, merkt Landrat Richard Reisinger dazu laut Pressemitteilung seiner Behörde und bezieht sich auf die Ergebnisse einer Studie, die der Landkreis in Auftrag gegeben hatte. Die Untersuchungsergebnisse sollen als Grundlage für die Entwicklung eines Nahversorgungskonzepts genutzt werden.

Konkurrierender Online-Handel, verkürzte Öffnungszeiten, Ladenschließungen – wie ist es um die Lebensmittel und Waren, die täglich benötigt werden, sind systemrelevant. Produzenten und -versorger sind auch im Amberg-Sulzbacher Raum zahlreichen Herausforderungen ausgesetzt, so dass Versorgungslücken bereits sichtbar werden.

Wo und welcher Art diese sind, darüber liefert die Studie der Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung (GMA) in München, die die Behörde vergangenes Jahr in Auftrag gegeben hat, eine aussagekräftige Übersicht. Die Untersuchungsergebnisse bescheinigen der Region insgesamt zwar ein leistungsfähiges Nahversorgungsangebot in einer zumutbaren Pkw-Fahrzeit für die meisten Einwohner im Landkreis, erkennt jedoch auch eine Reihe an Handlungsbedarfen. Als schwierig wird vor allem die Versorgungssituation für Menschen ohne Zugang zu Verkehrsmitteln eingeordnet; in einzelnen Gemeinden fehle eine wohnortnahe Grundversorgung weitgehend oder vollständig. Betriebsschließungen von Bäckereien, Metzgereien, Apotheken und Wirtshäusern belaste nicht nur die Versorgungslage, sondern führe darüber hinaus zu einem Verlust an sozialen Treffpunkten für die Bürgerinnen und Bürger.

Die Handlungsempfehlungen der GMA werden beim Informationsabend mitsamt den Studienergebnissen vorgestellt und Leitplanken zur Entwicklung eines Nahversorgungskonzepts diskutiert. „Der Sicherung, Weiterentwicklung und dem Ausbau einer flächendeckenden dezentral organisierten, verbrauchernahen Grundversorgung müssen wir uns annehmen, um bestehende Versorgungslücken zu schließen“, wird Regionalmanagerin Katharina Schenk zitiert. Akteure der Nahversorgung, Bürgermeister, Kreisräte und Vertreter der Landkreisgemeinden sowie regionale Initiativen und interessierte Personen sind dazu herzlich eingeladen.

Die Veranstaltung wird über das Regionalmanagement gefördert und beginnt am 9. Juli um 17 Uhr im Gasthof Kopf in Altmannshof. Über die Hälfte der zur Verfügung stehenden Plätze ist bereits vergeben, ein kleines Restkontingent steht noch zur Verfügung. Schnell sein lohnt sich also. Die Anmeldefrist endet am 4. Juli unter https://eveeno.com/nahversorgung.

Folgendes Programm ist geplant:

17.00 Uhr Ankunft und Get-together

17.30 Uhr Begrüßung und Einführung
Landrat Richard Reisinger, Landkreis Amberg-Sulzbach
Bürgermeister Hermann Böhm, Gemeinde Poppenricht
Regionalmanagerin Katharina Schenk, Landkreis Amberg-Sulzbach

17.40 Uhr Vorstellung der Nahversorgungsstudie für den Landkreis Amberg-Sulzbach
Gabriele Ostertag und Michael Schmitt, GMA München

18.00 Uhr Von Bürgern für Bürger – Das Marktladen-Konzept in Hohenburg
Bürgermeister Florian Junkes, Markt Hohenburg

18.20 Uhr Einkaufen auf vier Rädern – Der Mobile Dorfladen der ILE Steinwald Allianz
Martin Schmid, ILE Steinwald Allianz

18.40 Uhr Pause

19.00 Uhr Supermarkt ohne Personal: Der Tante-M-Laden in Parkstein (Landkreis NEW)
Jochen Schwab, Tante-M GmbH
Bürgermeister Reinhard Sollfrank, Markt Parkstein (angefragt)

19.20 Uhr Der Hutzelhof – Bio-regionale Direktvermarktung mit SB-Laden und Lieferservice
David Kugler, Geschäftsführung Hutzelhof GmbH

19.40 Uhr Einkaufsmodell mit Zukunft: Das Konzept der Dorfladen-Box
Julius Stintzing, Geschäftsführer der Boxenstopp Fränkische Schweiz GmbH

20.00 Uhr Abschluss und Ausblick
Gabriele Ostertag und Michael Schmitt, GMA München

20.15 Uhr Vortragsende
mit anschließender Möglichkeit zum Austausch