Zum wiederholten Mal bot das Kultur- und Begegnungszentrum der Abtei Waldsassen einen Schafkopfkurs für Anfänger im Gasthaus Sommer in Kondrau an. „Dass die Referentin Maria Röckl eine leidenschaftliche Schafkopfspielerin ist, konnten die Teilnehmer gleich am Anfang feststellen”, heißt es in einer Mitteilung der Einrichtung.
Sie habe allen mit Begeisterung erklärt, welche Karten die sogenannten Trümpfe sind und welche Stellung die Trümpfe innehaben. So sei zum Beispiel der Eichel-Ober die höchste Karte im Spiel und somit ein sogenannter „sicherer Stich” für den Besitzer. Aber dafür bekomme man weniger Punkte als für eine „Sau”. Auch die Farben seien wichtig, so Röckl weiter. Da gebe es nicht nur Gelb, Grün, Rot oder Orange - die richtigen Bezeichnungen lauteten Eichel, Blatt, Herz und „Schelln”. Diese Farbreihenfolge müsse auch beim Spiel beachtet werden, denn ein „Eichel-Unter” sei höher eingestuft als ein „Herz-Unter”. Derjenige, der diese ins Spiel bringe, bekomme die Karten. Außerdem habe jeder Spieler die Möglichkeit, alleine („Soler”) gegen seine drei anderen Mitspieler zu spielen. Es könnten sich auch zwei „Ass”-Besitzer zusammenschließen und gegen die anderen spielen. „Auch wenn sich das alles sehr kompliziert anhört, konnte die Referentin am ersten Abend durch das Offenlegen der Karten den Teilnehmern alles genau erklären und nach anfänglichen Schwierigkeiten alle Bedenken beseitigen”, heißt es weiter. Um das Gelernte zu verinnerlichen und zu vertiefen, kommen die „Schafkopferer” laut Mitteilung zu einem weiteren Treffen zusammen.
„Durch diesen Workshop soll nicht nur die bayerische Kultur weitergegeben werden”, schreiben die Verantwortlichen. Auch die Geselligkeit solle nicht zu kurz kommen. „In manchen Gasthöfen gibt es bis heute einen Schafkopf-Stammtisch, und das Kultur- und Begegnungszentrum der Abtei Waldsassen hofft, dass diese alte Tradition wiederbelebt bzw. fortgeführt wird und dass aus den diesjährigen Teilnehmern der eine oder andere Profi geboren wurde.” Am Ende der Mitteilung heißt es vonseiten der Organisatoren: „Spaß hat es jedenfalls gemacht, und der Kurs wird auch nächstes Jahr wieder angeboten.”