Im März 2025 wurde die Vorstandschaft des Heimatkundlichen Arbeitskreises Waldthurn neu gewählt, als Doppelspitze fungieren künftig Josefine Schmid und Rudi Meißner. „Die großen Fußstapfen, die Georg Schmidbauer und Josef Forster gesetzt haben, bedeuten für das neue Team eine große Herausforderung”, so der neue Vorstand.
Zwischenzeitlich wurden schon zwei Arbeitssitzungen abgehalten, bei denen die nächsten Projekte angestoßen wurden. So soll noch in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit dem Oberpfälzer Waldverein Waldthurn ein Heft über Marterl in der gesamten Gemeinde erscheinen, wozu Hintergrundinformationen von den mitwirkenden Mitgliedern gesammelt wurden. Um die Gestaltung des Heftes kümmert sich Helmut Gollwitzer, der zum leichteren Auffinden der über 100 Objekte auch die GPS-Daten der Marterl-Standorte erfasst und dokumentiert. Gedacht ist hierbei an die Ausweisung eines etappenweise begehbaren Marterl-Weges.
Als weiteres Ziel hat sich der HAK die Fertigstellung einer Broschüre über Berufe und Handwerk in allen Ortsteilen von Waldthurn vorgenommen, hierzu wurde schon von der früheren Arbeitsgruppe um Josef Forster einige vorbereitende Arbeiten erledigt.
Schon in der Schublade liegen Pläne über die Erfassung von Felsenkellern in der Marktgemeinde, die zwischenzeitlich ihre Bedeutung als Lager für Bier und landwirtschaftliche Erzeugnisse weitgehend verloren haben.
Der Geschichte von leerstehenden und vom Verfall bzw. vom Abriss bedrohten Gebäuden („lost places”) könnte auf Anregung von Rudi Meißner nachgegangen werden. Georg Schmidbauer, der Gründungsvorsitzende des HAK, möchte aus dem umfangreichen Werk Franz Xaver Schönwerth (1810 – 1886), dem bekanntesten Oberpfälzer Volkskundler, Beiträge aus der Region rund um den Fahrenberg zusammenstellen. Verstärkt zuwenden möchte sich der Arbeitskreis dem heimatgeschichtlich bedeutsamen Nachlass des verstorbenen Altbürgermeisters Franz Bergler, die überlassenen Bild- und Textdokumente wurden bereits ersten Sichtungen unterworfen.
Auf dem Programm stehen auch Besuche von historisch bedeutsamen Zielen. Nach der Führung im Oberpfälzer Volkskundemuseum Burglengenfeld im Oktober 2024 ist für dieses Jahr eine Fahrt nach Kallmünz, der Perle des Naabtals, ins Auge gefasst. Die Stadt weist eine bedeutsame Geschichte mit Siedlungszeugnissen aus der vorchristlichen Bronzezeit auf. Kallmünz ist auch bekannt für seine Künstlerkolonie, zu der auch der in Waldthurn geborene freischaffende Künstler Ludwig Bäuml („Beckenzacherl-Wigg”) zählt. Einen Besuch wert wäre auch das Stiftlandmuseum in Waldsassen, hierbei könnte auch die kunsthistorisch bedeutsame Dreifaltigkeitskirche Kappl besichtigt werden.
Eines der Hauptziele des Heimatkundlichen Arbeitskreises ist es, Schätze der Heimat zu heben, zu bergen, zu sichern und allen Interessierten zugänglich zu machen. Alle heimatkundlich interessierten Bürger von Waldthurn, und darüber hinaus, sind recht herzlich zum Mitmachen eingeladen. Interessenten an heimatkundlicher Arbeit im Verein oder auch solche, die diese Arbeit unterstützen wollen, können sich an die Arbeitskreismitglieder wenden oder eine Mail senden an:info@heimat-waldthurn.de. Informationen über die Arbeit des HAK sind auch auf der Internetpräsenz unter www.heimat-waldthurn.de zu erhalten. Zu Arbeitssitzungen trifft sich der Arbeitskreis in der Regel jeden ersten Mittwoch im Monat, der Sitzungstermin und -ort kann der Tagespresse oder der Homepage entnommen werden.