Ein übervoller Saal beim Gasthaus Luber in Kauerhof zeigt das große Interesse der Waldbauern am Waldumbau und der dabei entstehenden Holzvermarktung. Vorstand Robert Pirner war sichtlich erfreut bei der Begrüßung über den großen Zuspruch, sein besonderer Gruß galt Bernhard Breitsameder, Präsident des Bayerischen Waldbesitzerverbandes.
In seinem Bericht erleuterte Pirner die Grundlagen der WBV als Zusammenschluß von Waldbesitzern um das anfallende Holz besser vermarkten zu können und ging dabei auf die kürzlich verschickte Satzung ein. Im letzten Jahr gab es weniger Kamalitäten und der viele Regen lies oft keinen Einschlag zu, was zu weniger Holz bei der Vermarktung führte, dafür lief die Abfuhr in Rekordzeit. Die WBV Sulzbach ist stets für den Wald und den Waldbesitzer bemüht, ein Plündern mit uns gibt es nicht, so der Vorsitzende. Aber der Verein ist auf das Holz der Mitglieder angewiesen und bat bei den Durchforstungen das Holz über die WBV zu vermarkten. Aktuell sind die Sägewerke leer und der Holzpreis gut.
Beim Anschließenden Kassenbericht von Hubert Irlbacher musste leider nach Jahren mit Gewinnen ein Verlust bekannt gegeben werden, da zu wenig Holz vermarktet wurde. Kassenprüfer Simon Lösch, der die Bücher mit Michael Gradl durchschaute konnte keine Abweichung erkennen und bat die Vorstandschaft zu entlasten, was die Versammlung einstimmig tat.
Bei der Neuwahl wurde Robert Pirner als Vorstand bestätigt, Stellvertreter bleibt weiterhin Martin Ströhl und dritter Vorstand nach wie vor Bernhard Lindner. Als Beisitzer bleiben in ihren Ämtern Alfons Hubmann, Matthias Kohl, Erwin Kolb und Gerhard Übler.
Im Hauptreferat des Abends ging Bernhard Breitsameder auf das neue Unding der EU, auf die EUDR ein, wo geregelt wird das kein Wald für Viehweiden und Anbau von bestimmten Früchten gerodet werden darf, was in Südamerika sicherlich Sinn macht. Aber die aktuelle Version würde bedeuten, dass jeder Baum der nicht in den eigenen Dachstuhl oder Ofen wandert auf einer komplizierten Internetseite vor dem Fällen angemeldet werden muss, Förster würden vom Berater der Waldbauern zum Forstpolizisten. Das Gesetz wurde nun um ein Jahr verschoben und es sollen Null-Risiko-Länder deklariert werden, auch das neue Bundeswaldgesetz konnte nicht vorschnell noch vor der Regierungskrise durchgepeitscht werden.
Die Bundeswaldinventur zeigte, dass die Waldbauern selber das Richtige tun, der Laubholz- und der Totholzanteil hat sich innerhalb zehn Jahren deutlich erhöht. Der Zuwachs von Holz geht zurück, weil der Wald immer älter wird und ein alter Baum langsamer wächst aber auch anfälliger für Schadinsekten wird. Es muss und gelingen, so der Präsident, das Holz was draussen steht zu nutzen.
Geschäftsführer Jörg Berendes ging auf die Weltweit unsere Lage und die gedämpfte Nachfrage im Bauwesen ein. Die Holzkäufer warteten auf Käferholz und lehnten Frischholz ab, was zu leeren Lagerplätzen und schneller Abfuhr führte. Die Versorgungslage bei den Sägewerken ist schlecht und die Aussichten Holz zu vermarkten gut. Er riet, den Wald jetzt genau nach Käfer zu inspitzieren, da dieser schon in der Rinde auf das nächste Frühjahr wartet. Johannes Bogner zeigte wie für die WBV ein Hieb abläuft, vom ersten Anruf des Waldbesitzers, über die Vorbereiung des Hiebs mit dem Besitzer, Einweisen der Einschläger, Abfuhr und schließlich die Abrechnung.