Zum „Kellergruseln” hatte die AOVE mit der Heimatpflegerin Marianne Moosburger eingeladen. Schaurig verkleidet tauchten dort die Kinder mit ihren Eltern auf. Und dann wurde es gruselig am vergangenen Donnerstag vor und in den Hahnbacher Kellern mit historischen Fakten und manch schaurigen Geschichten. Gut geschützt durch einen „Geisterabwehr-Stempel“ wagte sich die Gruppe in das von Kerzenlichtern nur schummrig beleuchtete Innere des normalerweise gesperrten und nur selten zugänglichen Teils der Keller an der Vilsecker Straße.
Die Teilnehmer lernten etwas über die Entstehung der Buntsandsteine vor 200 Millionen Jahren und über die Funktion der Keller als sichere Lagerplätze in frühester Zeit. Vom Bierbrauen des untergärigen Biers und dem Bierdepot hörten sie und bestaunten die noch immer vorhandenen alten Schienen, Lüftungen und Haken. Die Erinnerung an das schlimme Unwetter am Bennotag 1812, wodurch immenser Schaden entstand, verursachte ein leichtes Schaudern bei den Zuhörern.Alle staunten über die vielschichtigen Nutzungen der gehauenen und teils ausgemauerten Keller. Dort kelterte der örtlichen Obst- und Gartenbauverein vor dem Zweiten Weltkrieg über 40.000 Liter Saft und Most aus Äpfeln, Heidel- und Vogelbeeren.
Moosburger schilderte auch die Schutzfunktion und die bangen Stunden am Ende des Zweiten Weltkriegs für die angstvolle Bevölkerung, die Gebete und eine Generalabsolution des Pfarrers ein wenig zu trösten hofften.
Schon bald nach dem Zweiten Weltkrieg herrschte wieder emsiges Treiben in den niedrigen Gewölben. Es waren Flüchtlinge aus dem Osten, welche dort Betonsteine herstellten für die dringend benötigten Unterkünfte. Dazu lernten die Teilnehmer, dass daraus schließlich sogar die großen Voit-Betonwerke entstanden sind.
In den verschiedenen Kellern erzählte Moosburger mehrere alte Sagen und Gruselgeschichten. Dazwischen durften sich die Kinder mit Klapper-Instrumenten abreagieren und gegen die Angst singen.
Gegen Ende suchten die Kinder noch den von einem Gespenst bewachten süßen Kellerschatz. Wieder an der frischen Luft gab es„Fledermausblut“ und Vilswasser zur Stärkung. Ein Lesezeichen „für besondere Tapferkeit in den Hahnbacher Kellern“ wird manche noch länger ans „Kellergruseln“ erinnern.