In einem bunten Blumenstrauß aus Darbietungen unterschiedlichster Musikgattungen sowie Gesang und Tanz präsentierte sich das diesjährige Frühlingskonzert der FGV-Musikschule einmal mehr als echtes Highlight im Kulturkalender der Region. Über 50 musikalische Festakteure sorgten traditionell am Vorabend von Palmsonntag für klingende Frühlingsfreuden für alle Sinne.
In knapp 30 Auftritten unter der Leitung von Heinz Schmidt bewiesen Musikschüler im Alter von vier bis 60 Jahren eindrucksvoll, wie lebendig und vielfältig musikalische Bildung sein kann. Zahlreiche Musikliebhaber durften dabei in der festlich geschmückten Festhalle eine beeindruckende Bandbreite junger Talente erleben. Allen voran der Down-Syndrom Junge Max Schmeißner mit seinem Idol Jonas Kauper und seiner Musiklehrerin Lucia Horn. Das Überraschungstrio des Abends sorgte in einer bislang einzigartigen instrumentellen Konstellation von Veeh-Harfe, Steirischer Harmonika und Klavier für das Sahnehäubchen des Abends.
Das Frühjahrskonzert wurde durch die Speichersdorfer Musikanten mit dem schwungvollen „Kaiserin Sissi Marsch” von Timo Dellweg eröffnet – ein Auftakt, der gleich für gute Laune sorgte. In weiterer Folge zeigten die verschiedenen Ensembles der Musikschule ihr Können. Mit traditionellen italienischen Klängen der „Tarantella” über den feierlichen „Prince of Denmark's March” bis hin zu dem sommerlich beschwingten „Lambada” wurde ein breites musikalisches Spektrum abgedeckt. Ein besonderes Augenmerk lag auf der Zusammenarbeit der verschiedenen Instrumentengruppen. Gitarre, Flöte, Geige und Akkordeon vereinten sich zu stimmungsvollen Arrangements, die das Publikum spürbar berührten. Auch die Solisten und der Kinderchor begeisterten mit gefühlvollen Liedern wie „Ein schöner Tag” oder dem charmanten „Lied vom Krokodil Gena”, das von Lionel Fries auf der Blockflöte mit viel Gefühl vorgetragen wurde.
Zwischen den Beiträgen ehrten Musikschulleiter Heinz Schmidt und Bürgermeister Christian Porsch engagierte Schülerinnen und Schüler sowie langjährige Förderer der musikalischen Arbeit in Speichersdorf. Sieben Künstler haben beim Regionalwettbewerb „Jugend musiziert” Bayreuth-Kulmbach mit Einzelstücken als Solisten und im Duett teilgenommen. Emanuel Lehner, Alina Brehm und Alexandra Burbach erreichten dabei jeweils einen ersten Platz. Dieser berechtigte zur Teilnahme am Landeswettbewerb, wo sie bei über 900 Schülern einen zweiten Preis erreichten. Damian Schmid, Sarah Lippert, Mario Lehner und Maxim Krieger belegten zweite Plätze. „Die Schüler, betreut von einem Team aus sieben Lehrkräften, lernen nicht nur den Umgang mit verschiedenen Instrumenten, sondern auch Singen, Tanzen und sogar Bühnentechnik”, betonte Heinz Schmidt. „Musik ist wichtig für die Entwicklung eines Kindes wie im Leben eine jeden. Die Musikschule erfüllt neben dem Unterricht auch die Aufgabe, Motivation und Präsentation zu fördern”, erklärte der 64-Jährige. Dies zeigte sich besonders in den vielen Auftritten junger Nachwuchstalente. Für sie bietet das Frühlingskonzert eine Bühne, auf der sie erste Bühnenerfahrungen sammeln können. Schmidt bedankte sich insbesonders bei den engagierten Lehrkräften und ehrenamtlichen Helfern sowie bei der Gemeinde Speichersdorf, die die Musikschule mit finanzieller Unterstützung von bis zu 30000 Euro jährlich fördert.
Bürgermeister Christian Porsch dankte für das Engagement, dass die Musikschule fester Bestandteil im Kulturangebot der Gemeinde ist. Trotz schwieriger Finanzlage stellt die Kommune 30000 Euro als freiwillige Leistung zur Verfügung. Das Gemeindeoberhaupt wünschte sich eine tragende Rolle der Musikschule im Betrieb der offenen Ganztagsschule ab 2027. Entsprechende Angebote seien umso wichtiger, impliziere Musizieren doch das Lernen sozialer und kognitiver Kompetenzen.
Der zweite Konzertteil begann nach der Pause mit einem romantischen Bee Gees-Titel („How deep is your love”), gefolgt von modernen Akkordeonstücken wie „Accordeopterix” und „Despacito”. Die Vielfalt der Darbietungen reichte von klassischen Klavierstücken über gefühlvolle Gesangseinlagen bis hin zu ausdrucksstarken Balletttänzen. Ksenja Katernoha verzauberte das Publikum mit dem Tanz der Nikia aus dem Ballett „Bajaderka”. Ein Höhepunkt war das Zusammenspiel von Alina Brehm und Alexandra Burbach in „Original Rags” von Scott Joplin, das den Ragtime in seiner ganzen Lebendigkeit aufleben ließ. Den krönenden Abschluss bildeten die Speichersdorfer Musikanten mit kraftvollen Arrangements wie „Bergwerk” von Rainhard Fendrich und dem mitreißenden Medley „Golden Hits Herb Alpert”. Das Publikum zeigte sich begeistert und dankte allen Mitwirkenden mit langanhaltendem Applaus. Der Eintritt zum Konzert war frei, Spenden wurden jedoch gerne entgegengenommen, um die musikalische Nachwuchsförderung weiter zu unterstützen. Ein gelungenes Fest der Musik für alle Sinne, das noch lange nachhallen wird.