Veröffentlicht am 12.05.2025 11:16

Eine musikalische Reise ins Böhmische beim 35-jährigen Jubiläum der Blaskapelle Kirchenthumbach

von Robert Dotzauer

Mit viel Schwung und Temperament feierte die Blaskapelle Kirchenthumbach mit Gastdirigent Franz Tröster (li) im SC-Sportheim das 35-jährige Gründungsjubiläum.  (Bild: Robert Dotzauer)
Mit viel Schwung und Temperament feierte die Blaskapelle Kirchenthumbach mit Gastdirigent Franz Tröster (li) im SC-Sportheim das 35-jährige Gründungsjubiläum. (Bild: Robert Dotzauer)
Mit viel Schwung und Temperament feierte die Blaskapelle Kirchenthumbach mit Gastdirigent Franz Tröster (li) im SC-Sportheim das 35-jährige Gründungsjubiläum. (Bild: Robert Dotzauer)

Sie finden den richtigen Ton. Die Rede ist von der Blaskapelle Kirchenthumbach. Ein ambitionierter Klangkörper mit internationaler Reputation. Am Sonntag feierten die 25 Musikantinnen und Musikanten mit einem Stargast ein Jubiläum.

Bayerisch fesch und schneidig kommen sie daher. Das Outfit ließ eine Profitruppe vermuten. Auch die musikalischen Darbietungen waren anspruchsvoll. „Kampferprobt“ bei vielen nationalen und internationalen Auftritten feierte die Blaskapelle „daheim“ ihr 35-jährige Jubiläum mit einem fulminanten Konzert . Jürgen Böhme, musikalischer Leiter der Truppe und Vereinsvorsitzender Sebastian Dimler kündigten ein Festival mitreißender Melodien an. Ein Versprechen, das am Sonntagnachmittag die Herzen der Blasmusik-Begeisterten bewegte.

Es war im Kirchenthumbacher SC-Sportheim eine musikalische Geburtstagsfeier mit einem Ehrengast, der auf 35 Jahre Bühnenjubiläum auf höchstem Blasmusikniveau zurückblickte. Die „Dumbacher“ verneigten sich vor Franz Tröster, viele Jahre Mitglied der legendären Original Egerländer Musikanten. Der doppelte Anlass zum Feiern begann schon zwei Tage vor dem Konzert. Der Stargast stimmte die Oberpfälzer bei einem Workshop auf ein himmlisches Heimatrauschen ein, wie sich beim Sonntagskonzert herausstellen sollte. Mit Franz Tröster am Dirigentenpult machte sich die Kapelle schwungvoll und feurig auf den musikalischen Weg durch Böhmen und Mähren, gelangte bis zu den Donauschwaben und ins Banat, der Heimat des begnadeten Dirigenten und Vollblutmusikers, und verlängerte das Wegstück mit Melodien aus dem alpenländischen Raum.

Ein Programm, das dennoch vom unverwechselbaren böhmischen Musikstil geprägt wurde. Ein Ohrenschmaus nach dem anderen brauste wie ein Gewittersturm durch die Sporthalle des SC Kirchenthumbach. Nach dem fulminanten Auftakt mit der Egerländer „Aha-Polka“ streichelte die Blaskapelle am Muttertag die Seelen mit Titeln „So schön kann nur die erste Liebe sein“ oder „Ach ich liebe dich, fühlst auch du wie ich?“. Zum fröhlichen und temperamentvollen Musizieren gehörten weitere Melodien aus den Stammlanden der Böhmen. Die „Anna-Polka“ und der „Egerländer Trompetentraum“ ließen den ganzen Tonreichtum des böhmischen Stils erahnen.

Moderiert von Jürgen Böhme fanden auch die Erzählungen des Dirigenten und Solokünstlers viel Gehör. Tröster verglich die Stimmen des Waldes mit einem Heimatleuchten, das Brücken zur ursprünglichen Volksmusik baue. Fröhlich und beschwingt endete die 90-Minuten-Konzertala mit der Ernst Mosch-Melodie „Bis bald auf Wiederseh'n. Jetzt muss ich von dir geh'n“. Klar, dass der Beifall der Besucher nicht enden wollte. Die Dumbacher feierten ihre Blaskapelle und Stargast Franz Tröster. Ohne Zugabe kam das Ensemble nicht von der Bühne.

Hintergrund

Den „richtigen Ton“ fanden die Kirchenthumbacher schon im 18. Jahrhundert. Die Blasmusikgeschichte des Marktes reicht einige Jahrhunderte zurück. Der jetzige mächtige Klangkörper entwickelte sich ab 1990 mit der Gründung der „Blaskapelle Kirchenthumbach“. Vor 35 Jahren war es eine Gruppe musikbegeisterter Freunde, die unter der Leitung von Hermann Albersdorfer einen Blasmusikverein gründeten. Rasch entstand eine bemerkenswert harmonische Orchestertruppe, die sich als fester Bestand des musikalischen Lebens in der Region und weit darüber hinaus entwickelte. Unvergesslich bleiben die Gastspiele der Dumbacher unter der heutigen Leitung von Jürgen Böhme mit Konzerten auf dem Chinesischen Turm in Englischen Garten in München, zu den Münchner Oktoberfesten und beim Kastelruther Spatzenfest in Südtirol.

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