Veröffentlicht am 08.04.2024 13:48

Dorfbewohner in Wölsauerhammer haben ihre Dorfkneipe gerettet

Die Hammerner Dorfkneipe ist zurück. Möglich gemacht haben das eine Genossenschaft in Wölsauerhammer bei Marktredwitz und das Amt für Ländliche Entwicklung Oberfranken. Ab Mittwoch steht das Haus jedem offen.

von Alfons Prechtl

Oberbürgermeister Oliver Weigel zapft in der Hammerner Dorfkneipe das erste Fass Bier an. Jürgen Bayern hilft. (Bild: apr)
Oberbürgermeister Oliver Weigel zapft in der Hammerner Dorfkneipe das erste Fass Bier an. Jürgen Bayern hilft. (Bild: apr)
Oberbürgermeister Oliver Weigel zapft in der Hammerner Dorfkneipe das erste Fass Bier an. Jürgen Bayern hilft. (Bild: apr)

Freitag, 5. April 2024, wird wohl in die Chronik des Marktredwitzer Stadtteils Wölsauerhammer eingehen: In die Hammerner Dorfkneipe kehrt Leben zurück. Nachdem das Traditionswirtshaus 2022 geschlossen wurde, starteten engagierte Bürger die Aktion „Wir kaufen unsere Dorfkneipe”. In Form einer Genossenschaft ist dies nun gelungen. Das historische Gebäude wurde 1834 erbaut. Um 11.30 Uhr verkündete der Marktredwitzer Oberbürgermeister Oliver Weigel am Freitag: „Ozapft ist.“

Und das Bier floss in Strömen. Die Gäste genossen den Neustart sichtlich. Der halbe Stadtrat, die bauausführenden Firmen, viele Genossenschaftsmitglieder und zahlreiche Bewohner der Stadtteile Wölsauerhammer und Hammerberg ließen sich das bedeutende Ereignis nicht entgehen. Im renovierten Saal herrschte Feiertagsstimmung.

Dickes Lob vom Oberbürgermeister

Oberbürgermeister Oliver Weigel sprach von einem „Hammer-Projekt“. Er zitierte den Wandspruch: „Die Hammerner sind schon etwas Besonderes.“ Er dankte vielen, die an der Verwirklichung des Projektes beteiligt waren, besonders den beiden Motoren Norbert Maiwald und Jürgen Bayer.

Diplom-Ingenieurin Kathrin Riedel vom Amt für Ländliche Entwicklung Oberfranken sprach von einem gelungenen Projekt, das sich in die vielen Aktionen der Stadt Marktredwitz einreihe, die durch die Behörde unterstützt worden seien. Das Ziel sei, für die Bevölkerung Kleinunternehmen zu fördern, die der Versorgung dienten. Man habe 100.000 Euro investiert. Das Dorf habe nun wieder einen Mittelpunkt.

„Geschafft“

Landtagsabgeordneter Holger Grießhammer hatte sich entschlossen, nachdem er von der Sinnhaftigkeit des Projekts überzeugt war, die notwendige Wandfarbe zu stiften. Durch solche Maßnahmen könne das Ehrenamt gestärkt werden, was in der heutigen Zeit unbedingt notwendig sei.

Norbert Maiwald und Jürgen Bayer atmeten auf: „Geschafft“, war der von Erlösung geprägte Ausspruch. „Wir haben unser Wirtshaus nie aufgegeben“ meinten sie. Und nun sei man am Ziel. Die Maßnahme komme dem ganzen Stadtgebiet zugute. Wölsauerhammer habe wieder einen gesellschaftlichen Mittelpunkt. Man habe jedoch schon erfahren, wie schwierig es sei, geeignetes Personal zu finden. Jürgen Bayer appellierte an die Gäste, die Genossenschaft weiter zu unterstützen. Ab kommenden Mittwoch sei die Gastwirtschaft für jedermann offen.


„Wir haben unser Wirtshaus nie aufgegeben.“

Jürgen Bayer

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