Vorsitzender Marco Schläger zog in der Generalversammlung der Feuerwehr Neustadt am Kulm im vollbesetzten Saal der Gaststätte „Zur Sonne“ zunächst eine positive Bilanz und ließ die Veranstaltungen Revue passieren. Laut Schriftführer Thorsten Fischer hat die Wehr 279 Mitglieder, davon sind 52 Personen aktiv im Dienst. Es gab im vergangenen Jahr zehn passive Zugänge und einen Todesfall. Kassier Jörg Gebhardt vermeldete für 2022 ein kleines Plus in der Kasse.
Kommandant Jörg Schläger berichtete von einem „ruhigeren Jahr“ mit weniger Einsätzen. Die Wehr wurde zu fünf Unfällen, drei Bränden und zu zwei Türöffnungen gerufen.
Allerdings ärgerte Schläger nach eigenem Bekunden ein „extrem kurzfristig” abgesagter Termin durch Bürgermeister Wolfgang Haberberger. Ihm sei die Teilnahme an der Leistungsprüfung unmöglich, habe dieser verlauten lassen, wegen eines festen, wiederkehrenden Termins. „Das zeugt davon, dass dem Bürgermeister die Feuerwehr nichts wert ist“, sagte Kommandant Schläger und erntete dafür Applaus der Feuerwehrkameraden. Der Zwischenruf des Gemeindeoberhaupts wurde mit Protest gestoppt.
Schlägers mahnte den dringenden Einbau der Hardware für die Umstellung der Sirenen von analog auf digital an. Die Hardware liege seit 2019 vor. Anderenorts ist sie schon längst verbaut. Das sollte auch in Neustadt am Kulm endlich in Angriff genommen werden.
Jugendwartin Amelie Kopp berichtete von einer florierenden Jugendgruppe. Sie besteht aus 9 Mitgliedern, 5 Mädchen und 4 Jungs. Es gab umzugsbedingt zwei Austritte, aber auch einen Neuzugang.
In seinem Grußwort ging Bürgermeister Haberberger nicht auf die Vorwürfe ein, sondern dankte der Wehr für ihre Einsätze. Er stellte in Aussicht, dass die Zuschüsse für die Leistungsprüfung dem aktuellen Bedarf angepasst werden sollen. Er spendierte ein Freigetränk für alle Anwesenden. Kreisbrandmeister Jürgen Haider stellte die Wichtigkeit der Jugendausbildung heraus.
Beförderungen : Manuel Biewald und Amelie Kopp Löschmeister, Biewald ist auch auf Kreisebene Ausbilder für Absturzsicherung. Thomas Gröger, Manuel Kroher und Harald Schäffler wurden Hauptfeuerwehrmänner. Anna Fuch ist nun Oberfeuerwehrfrau, Lukas Schindler, Andreas Malik und Felix Kreuzer sind nun Oberfeuerwehrmann.
Ehrungen: Für 10 Jahre im aktiven Dienst: Christoph Kassel, Alexander Merkl, Lukas Scherl und Lukas Schindler. 25 Jahre: Martin Kreuzer, Jörg Schläger und Barbara Tschirschnitz. 30 Jahre: Manuel Biewald. 40 Jahre: Wolfgang Siegel und Markus Kreuzer.
Für 25 Jahre passive Mitgliedschaft: Tim Pühl, Ronny Rajewitz, Natascha Stefan und Claudia Stich. 40 Jahre: Robert Pühl, Bernd Hirschmann, Willi Schmid, Mario Burucker, Matthias Bilsheim, Manfred Wagner, Heinz Pühl, und Joachim Pühl. 50 Jahre: Erwin Bauernfeind, Ernst Schraml, Wolfgang Szydlik, Reinhard Brand, Reinhold Pühl und für 60 Jahre Willi Mösel.
Mit großem Bedauern wurde Alfred Polke nach 49 Jahren aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Er war 1974 in die aktive Wehr eingetreten, hatte dann einen Maschinistenlehrgang absolviert und alle neun Stufen der Leistungsprüfung „Die Gruppe im Löscheinsatz“ absolviert, sowie die THL-Auszeichnung in Bronze erhalten. Barbara Tschirschnitz erzählte in ihrer Laudatio, dass beim Hochwasser in Oberbibrach vor einigen Jahren ohne ihn „gar nichts mehr gegangen wäre“. Die einzige Pumpe, die durchhielt, sei die aus Neustadt am Kulm gewesen. Alle anderen habe er wieder in Gang setzen müssen.
Vorsitzender Marco Schläger wird eine WhatsApp-Gruppe für die passiven Mitglieder einrichten. Jürgen Pühl bat darum, dass man den Feuerwehrnachwuchs künftig wieder in großer Runde vorstellt. Herrmann Weißmeier hatte sich darüber Gedanken gemacht, ob man den Berichtszeitraum des Kassiers nicht mehr um ein Jahr versetzt hinterherschleppen müsse, indem man die Generalversammlung in den Januar verlegt. Schläger informierte, dass der Vorstandschaft diesen Gedanken auch ins Auge gefasst habe, es aber am Jahresanfang sehr viele Jahreshauptversammlungen aller Vereine gäbe und auch Kreisbrandmeister und der Kreisbrandinspektor dann nicht mehr alle Veranstaltungen besuchen könnten. Deshalb werde alles bleiben müssen wie bisher.