Lustige Sketche, launige „Gschichtln”, leckerer Kuchen und liebgewonnene Weisen mit Ohrwurmfaktor: Dieses Faschingsnachmittagsrezept des Burkhardsreuther Katholischen Landvolks lockte auch heuer fast 50 Besucher ins Preißacher Schützenheim. Mit einer Lektion Lebenshilfe warteten gleich zu Beginn Rita Hey und Lore Deubzer auf: Das ganze Leben „schmeckt” besser, wenn man sich nicht nur „alle Tag' a Butterbrout” gönnt.
Um sich günstig an gediegeneren Genüssen zu erfreuen, lohne sich insbesondere, nach Festen Ausschau zu halten, bei denen ein offenes Speisenbuffet die Gäste erwarte, riet Kaspar Nettesheim. Wenn die Teller „nicht zu klein” seien und man sich obendrein mit Taschen, Tüten und „Tupperdosen” ausgerüstet habe, sei sichergestellt, dass von den „guten Sachen” garantiert „nichts verkommt”. Dass man mit Ehrlichkeit am besten fährt und zudem manche kirchlichen Gebote etwas doppelbödig sind, demonstrierten Dieter Klein und Hans Hofmann als „evangelische arme Wanderburschen”: An der katholischen Pfarrhaustür wurde der Schwindler, der sich kurzerhand zum „Katholiken” erklärt und so auf „Pluspunkte” beim Pfarrer (Rita Hey) spekuliert hatte, mit kargem Reisbrei als Fastentagsessen abgespeist, während sich sein ehrlicher Kollege über eine deftige Bratwurstsemmel freute – für ihn galt das Fastengebot ja nicht.
Eine gereimte Warnung an seine Geschlechtsgenossen lancierte Dieter Klein als „eingefleischter Junggeselle”: „Willst du leben ohne Plage, nimm dir lieber einen Hund!” Der sei pflegeleichter, ehrlicher, billiger und treuer als eine Ehegattin, und müsse man(n) mal verreisen, könne man den „Wauwau” unbesorgt bei einem Freund in Pflege geben: „Mach das mal mit deiner Frau!” Dass schließlich für einen glücklichen Alltag auch „ohne Musi nix geht”, davon überzeugte Alleinunterhalter Reinhard Brand alias „Brandy” aus Neustadt am Kulm die Maschkerergemeinde mit seinem reichen nachmittagfüllenden Repertoire. Mit einem Saure-Zipfel-Essen schloss der gelungene Nachmittag.