Der Familiengeschichte „Anna und Josef. Ein Drama in Waldsassen“ lauschten am Freitagabend, 11. Oktober, in der Stadtbücherei Waldsassen etwa sechzig Zuhörerinnen und Zuhörer gespannt. Am Samstagmorgen besuchte die Autorin Frau Dr. Eva Steinherr noch das Theres-Neumann- Museum in Konnersreuth, denn ihr Großvater Josef (gemeint ist der Zeitungsverleger und Besitzer der Stiftlanddruckerei in der Egerer Str. 7, Franz Josef Männer) hatte „die Resl“ gut gekannt. Seine Stiftländer Volkszeitung wurde in der Nazi-Zeit wegen der katholischen Ausrichtung des Lokalteils mehrmals verboten und erlaubt, bis sie 1941 endgültig eingestellt werden musste. Eva Steinherr interessierte sich deshalb besonders für Raum 5 „Der Gerade Weg“, in dem dargestellt wird, dass Theres Neumann aus ihrem katholischen Glauben heraus Freundinnen und Freunde im aktiven Widerstand gegen das Nazi-Regime bestärkte. Zwar hätten ihr Großvater und die Theres sich wohl nie über Politisches ausgetauscht, doch hätten beide die im Stiftland überwiegend verbreitete Haltung, dass Glaube an Gott und an Adolf Hitler nicht vereinbar seien, miteinander geteilt, so die Überzeugung von Dr. Eva Steinherr, die als Akademische Oberrätin an der Ludwig-Maximillian-Universität München unterrichtet. Nach der Filmbesichtigung und einem intensiven Museumsrundgang war der Gast sichtlich beeindruckt sowohl vom Museum wie auch vom Schafferhof. Respekt zollte sie auch den ehrenamtlichen Museumsmitarbeitern, ohne die so ein Projekt in diesem Umfang nicht zu stemmen wäre. Als kleine Anerkennung und zum Dank überreichte sie Alois Hümmer ein Exemplar ihres neuen Buches, welches jetzt im Museum zum lesen aufliegt. Eva Steinherr versprach, das Stiftland wieder öfters zu bereisen und auf alle Fälle sich für das Theres-Neumann-Museum noch viel mehr Zeit nehmen.