Veröffentlicht am 24.04.2025 12:58

„Bier-Hopping durch Sulzbach-Rosenberg: Mehr als nur ein Schluck Geschichte!“

von Walter Heldrich

Ein Prosit auf Tradition und Gemeinschaft: Teilnehmer der Bier-Tour stoßen am historischen Löwenbrunnen auf die reiche Braukultur Sulzbach‑Rosenbergs an. (Bild: Walter Heldrich)
Ein Prosit auf Tradition und Gemeinschaft: Teilnehmer der Bier-Tour stoßen am historischen Löwenbrunnen auf die reiche Braukultur Sulzbach‑Rosenbergs an. (Bild: Walter Heldrich)
Ein Prosit auf Tradition und Gemeinschaft: Teilnehmer der Bier-Tour stoßen am historischen Löwenbrunnen auf die reiche Braukultur Sulzbach‑Rosenbergs an. (Bild: Walter Heldrich)

Sulzbach-Rosenberg, 23. April – Die Sonne schien, und die ersten Bierfreunde versammelten sich am Luitpoldplatz, um an der beliebten Führung von KulturAS teilzunehmen. Wer dachte, hier dreht sich alles nur um Bier, wurde schnell eines Besseren belehrt: Neben jeder Menge frisch gezapften Bieren gab es auch eine Vielzahl an Anekdoten und Geschichten, die für so manches Schmunzeln sorgten.

Veranstalter Walter Heldrich hieß die Gruppe am historischen Löwenbrunnen willkommen. Gemeinsam mit den Gästeführern Monika und Peter Preller begab sich die Truppe auf eine kurzweilige Zeitreise durch die jahrhundertealte Braukultur der Stadt. Zum Auftakt erhielt jeder ein funkelndes Bierglas – und direkt am Platz wurde das erste „Fuchsbeck“-Bier verkostet. Anschließend erzählten die Prellers von der Blütezeit der Sulzbacher Brauereien.

Erste Station war der Sperber Bräu: Dort erklärte der diplomierte Biersommelier Michael Sperber bei einer Zoigl Verkostung, wie die Spezialitäten der Brauerei nach dem „Reinheitsgebot“ gebraut werden und wie die Brauerei für die Zukunft aufgestellt wird.

Auf dem weiteren Weg durch die Altstadt führte die Tour an den einstigen Bierlieferanten Schinhammer, an der Bäckerei & Bierschenke Kreiner, am Tucherdepotstüberl und am Ratskeller vorbei. Peter Preller ließ die Geschichten der verschwundenen Schänken lebendig werden und machte deutlich, wie eng die Orte einst mit dem gesellschaftlichen Leben verwoben waren.

Im „Bayerischen Hof“, einer ehemaligen Brauerei, gewährte Gastgeber Georg Eberwein Einblicke in fast 200 Jahre Familiengeschichte. Er spannte den Bogen von den Gründergenerationen Renner und Seitz bis zur heutigen Familie Eberwein und zeigte, wie Familientradition und handwerkliches Können die Braukunst über Jahrzehnte prägten.

Anschließend führte der Weg die Gruppe weiter zur Fuchsbeck-Brauerei, und nach nur wenigen Schritten bestaunte man das mächtige 12 Hektoliter Fass. Peter Preller erläuterte, wie die Familie Fuchs 1820 von der Bäckerei zum Brauhaus wechselte und das Braurecht später an die Familie Orth überging.

Den krönenden Abschluss bildete das Gasthaus „Zur Landkutsche“ (Pamler-Wirtschaft) an der alten Nürnberger Straße, wo Christian Kellner von der Gründung um 1400, dem Brand im Landshuter Erbfolgekrieg 1504 und dem Wiederaufbau im späten 16. Jahrhundert berichtete. Heute lockt ein schattiger Biergarten unter Kastanien, während drinnen ein König-Ludwig-Bild für urige Stimmung sorgt. Drei Kanonenkugeln mit der Inschrift MCCCC A.D. und eine Johannes Nepomuk-Statue an der Tür erinnern an das mittelalterliche Erbe.

Organisator Walter Heldrich dankte abschließend allen Mitwirkenden – insbesondere Martina Heiß, da die Landkutsche normalerweise nur Freitags geöffnet ist, extra für den Ausklang öffnete. Der Erlös der Führung kommt einer regionalen Wohltätigkeitsorganisation zugute.

Mit kurzweiligen Anekdoten, informativen Einblicken und frisch gezapften Bieren bot die Führung zum Tag des Bieres einen rundum gelungenen Streifzug durch die Biergeschichte Sulzbach Rosenbergs. Prost!

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