„Herzwerker“ nennt der Sozialpädagoge Jean-Francois Drozak sein außergewöhnliches Projekt, mit dem er für die sozialen Berufe wirbt. Bei den Schülern der Amberger Schönwerth-Realschule fand diese szenische Berufsberatung großen Anklang.
Auch so geht Berufsberatung, nämlich mittels szenischer Darstellung. Das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales fördert dieses Theater-Projekt, bei dem Schüler der 8. und 9. Jahrgangsstufe bei einer Projektwoche einen authentischen Einblick in die soziale Berufswelt erfahren. Schon seit 2010 tourt Jean-Francois Drozak mit seinem „Herzwerker“-Projekt, wie er es nennt, durch bayerische Schulen. In der vergangenen Woche machte er Station an der Amberger Schönwerth-Realschule.
Seit Wochenbeginn probten nun unter der fachmännischen Anleitung des Jugendregisseurs neun Schüler Theaterszenen, die den Berufsalltag von Menschen in sozialen Berufen authentisch schildern. In einer 90-minütigen Live-Talkshow präsentierten sie auf der Bühne in der Sporthalle das Ergebnis ihren Mitschülern. „Es hat uns mega Spaß gemacht“, lautete das Urteil von Annalena, eine der neun Hobby-Schauspielerinnen, nach der Aufführung.
Mit Carolin Pirner, Heilerziehungspflegerin in den Amberger Jura-Wohnstätten, Anita Kinscher, Erzieherin in der Kommunalen Jugendarbeit in Amberg, und Christoph Mösbauer, Heilerziehungspfleger in einer Amberger Jugendhilfeeinrichtung, hatte Drozak drei Experten auf die Bühne geholt, die in der Talkshow lebensnah und authentisch Szenen aus ihrem Berufsalltag schilderten.
Mit Hilfe von Theaterszenen hatten die neun Hobby-Schauspielerinnen diese dem Publikum vorgestellt. Was sich die Begegnung von Volleyballerinnen mit einem Menschen mit Behinderung während eines Wochenendausflugs entwickeln kann, wie ein Einkauf in einem Supermarkt gemeinsam mit einem Menschen mit Behinderung aussehen kann, oder welche Aufgaben auf einen Erzieher in einer Jugendhilfeeinrichtung zukommen können, all das wurde von den jugendlichen Darstellerinnen auf der Bühne gezeigt. Ziel dieser etwas anderen Berufsberatung sollte sein, sich für soziale Berufe zu interessieren. „Wer in einen sozialen Beruf einsteigt, wird nie arbeitslos sein“, machte der Leiter des „Herzwerker“-Theaterprojekts den Schülern abschließend Mut.
„Wer in einen sozialen Beruf einsteigt, wird nie arbeitslos sein.“