Über eine äußerst positive Bilanz darf sich die Eigenheimervereinigung Neukirchen freuen. Zur ordentlichen Mitgliederversammlung, verbunden mit der Neuwahl des Vorstands, lud Vorsitzender Günther Weinfurtner dieses Mal ins Schützenheim in Neukirchen ein. 19 von aktuell 130 Mitgliedern sowie etliche interessierte Gäste folgten der Einladung.
Bürgermeister Peter Achatzi lobte eingangs das Engagement von Günther Weinfurtner, der seit nunmehr 24 Jahren „Motor und Antreiber“ sei. Außerdem machte Achatzi Angaben zu diversen Bauvorhaben, das Interesse an einem Eigenheim vorrangig innerorts sei ungebrochen hoch. Da es ein Ungleichgewicht zwischen Geburten- und Sterberate gäbe, sei Zuzug dringend nötig. Des Weiteren gab er eine kurze Ausführung zur aktuellen Dorferneuerung, verbunden mit Fördermaßnahmen für Privateigentümer. Grob wurde ebenfalls das Thema Grundsteuer angeschnitten, derzeit ist der Hebesatz in Neukirchen niedriger als in den umliegenden Nachbargemeinden.
Im Anschluss durften sich insgesamt sechs Mitglieder über Ehrungen zur zehn- bzw. 25jährigen Vereinszugehörigkeit freuen. Nach den ausführlichen Geschäftsberichten - inklusive der positiven Bilanz des Kassiers Werner Linhart - sowie deren Entlastung, folgte der spannendste Punkt der Tagesordnung: Neuwahlen des Vorstandes, des Vereinsausschusses und der Revisoren.
Neugierig erwarteten die Anwesenden, wer sich wohl zur Wahl stellen wird, nachdem Günther Weinfurtner im Vorfeld angekündigt hatte, sich aus Altersgründen vom Ehrenamt langsam zurückzuziehen. Umso größer war die Erleichterung, als dem Wahlausschuss ein kompletter Vorschlag unterbreitet wurde. Zur Wahl des Vorsitzenden stellte sich Andreas Wiegel, der seit Ende 2022 gemeinsam mit seiner Familie ein Eigenheim in Neukirchen bewohnt. Nachdem sie neu in die Verwaltungsgemeinschaft gezogen sind, wolle er sich ins Dorfgeschehen integrieren. Die Vereinsarbeit sei eine gute Möglichkeit sich zu engagieren und neue Kontakte zu knüpfen, so Andreas Wiegel in einer kurzen Vorstellung zu seiner Person.
Günther Weinfurtner wird seinen neuen ersten Mann als Zweiter Vorsitzender weiterhin unterstützen und ihn ins Vereinsleben einführen. Neu im Team sind zwei Beisitzer ebenfalls aus Neukirchen, der angestrebte Generationenwechsel ist somit in vollem Gange.
Nach einer kurzen Pause und erneuten Lobesworten von Peter Achatzi an die neue Vereinsführung durfte die Versammlung entspannt den Worten des Vortragsredners Wolfgang Sennfelder von der Kriminalpolizei Amberg lauschen. Er referierte über das brandaktuelle Thema: Betrügereien bei der 50+ Generation (falsche Polizeibeamte, WhatsApp Betrügereien, Schockanrufe etc.). Unfassbar dreist gehen Kriminelle vor, wenn sie sich mit Anrufen (oft mit der Endnummer …110) als Polizeibeamter oder verunfallter Angehöriger ausgeben, der dringend Bargeld/Hilfe bräuchte. Dabei werden die Angerufenen aufgefordert mit niemandem darüber zu sprechen, oft werden die Geschädigten stundenlang am Telefon gehalten und psychisch unter Druck gesetzt.
Wolfgang Sennfelder zeigte nachgestellte Szenen, die Dreistigkeit der Betrüger machte alle Anwesenden sprachlos. Er wies ausdrücklich darauf hin, dass es in Deutschland keine Kautionszahlungen gibt, damit man nicht ins Gefängnis kommt. Außerdem würde die Polizei niemals persönliche Gegenstände wie Schmuck oder gar Bargeld an sich nehmen, um es „zu verwahren“.
Einige Tipps: „Bitte beenden Sie das Gespräch sofort, wenn Sie einen solchen Anruf erhalten, lassen Sie Ihren Eintrag im Telefonbuch ändern (Vorname abgekürzt, Straße und Hausnummer entfernen), sollten Polizeibeamte an ihrer Haustüre klingeln, lassen Sie sich den Polizeidienstausweis zeigen und schauen Sie diesen genau an. Sprechen Sie offen mit älteren Angehörigen oder Verwandten über dieses Thema”, so der Redner. Wie hoch die Dunkelziffer ist, kann nur geschätzt werden, da sich die Geschädigten oft schämen rein gefallen zu sein. Positiv sei anzumerken, dass es der Polizei durchaus gelingt, Kriminellen das Handwerk zu legen. Für diese Art von Betrügereien drohen empfindliche Gefängnisstrafen.