Am Freitag, 04. April, hielt Kreisheimatpfleger für Archäologie Kurt Engelhardt beim „Stadtturm” Pfreimd einen Powerpointvortrag über die Ausgrabungen bei Iffelsdorf. Zu Beginn begrüßte Vorsitzender Peter Egerer die zahlreichen Besucher, unter ihnen besonders Landrat Thomas Ebeling und den Referenten. Im Vortrag berichtete Engelhardt über die bisherigen 14 Jahre dieser Grabungen im Flurstück Kapellenäcker zwischen Iffelsdorf und Untersteinbach am Osthang des Eixlbergs. Bereits Ernst Thomann, sein Vorgänger, berichtete schon in den 1970er Jahren über steinzeitliches Leben in diesem Gebiet. 2011 begannen Prof. Losert von der Universität Bamberg und Prof. Szameit von der Universität Wien mit Studierenden die jährlichen Grabungen, an denen der Referent von Anfang an beteiligt war. Bis 2024 stießen sie auf Funde vor allem aus dem Frühmittelalter ab dem 8.Jh.n.Chr..Nachweisen" class="auto-detected-link" target="_blank">8.Jh.n.Chr..Nachweisen konnten sie eine slawische Nekropole aus dieser Zeit, die bislang größte in der Nordoberpfalz. Jede Kampagne dauerte 4-5 Wochen, danach wurden die Flächen von ca.150 qm wieder eingeebnet, um die landwirtschaftliche Nutzung zu ermöglichen. Dass dieses Gebiet untersucht wird, liegt vor allem an Gefäßfunden von1954. Bisher lassen sich nur Gräber nachweisen, auf Siedlungen gibt es leider noch keine eindeutigen Hinweise. Am Südrand des Grabungsgeländes in Richtung Untersteinbach wird in nächster Zeit versucht werden, die Ausdehnung der Nekropole in dieser Richtung und evtl. auch Siedlungsareal zu erfassen. Weiter gilt auch das Gelände bis zur Seffl-Kapelle, wo sich auch eine Quelle befindet, für die Archäologen als interessant. Bei den Gräbern sind bemerkenswerte Funde hervorgetreten, u.a. Grabbeigaben, die auf höhergestellte Personen hinweisen. In Männergräbern sind es Messer, Pfeilspitzen, ein Schwert und Streitäxte, sowie, erstmalig in Deutschland, eine awarische Gürtelgarnitur. In Frauen- und Mädchengräbern sind es Kopfschmuckringe und wunderschöne Glasperlen, die vielleicht auf Handelsbeziehungen bis nach Venedig oder Byzanz hinweisen. Auffallend sind auch Feuerstellen und Fundstücke von Töpfen, Schalen und Pfannen bei den Gräbern. Diese Funde deuten auf den Brauch der Slawen hin, an den Gräbern Mahl zu halten. Dieses Gebaren verbot die Kirche ab dem 8.Jh.n.Chr., was aber die Slawen noch lange Zeit nicht von ihrem Brauch abhielt. Im September sollen die Grabungen fortgesetzt werden; es kommen mit Sicherheit wieder weitere Erkenntnisse über die Besiedelung unserer Heimat zu Tage. Die Gegend um Pfreimd wird noch viele Jahre für Archäologen interessant bleiben, gilt sie doch als ein bedeutender Fundbereich des Frühmittelalters in der Oberpfalz.