Der Gehörlosen-Chor „Singende Hände“ trat beim Sonntagsgottesdienst in der Pfarrkirche in Tiefenbach auf. Mit Chorleiterin Martha Pilsl (1. v. links) und Manuale Bindl Behindertenbeauftragte der Gemeinde Treffelstein (4. V. links). (Mitte) Pfarrer Albert Hölzl und Pfarrer Christian Burkhardt (Behindertenseelsorger des Bistums Regensburg) (Bild: Nikolaus Scherr)

Gehörlosen-Chor „Singende Hände“ in der Pfarrkirche Tiefenbach

Den Schlusspunkt in der Programmreihe „Unbehinderte Kulturtage“ im Landkreis Cham, die bereits zum 29. Mal stattfanden, setzte der Chor „Singende Hände“, der sich einen Namen als Gebärdensprachen-Chor gemacht hat. Das bunte gemischte Programm dieser Kulturtage endet mit der Abschlussveranstaltung am Freitag, 10. Mai im Hotel am Regenbogen in Cham. Hier in Tiefenbach begrüßte Pfarrer Albert Hölzl die Mitwirkenden samt Angehörigen und Gästen beim Sonntagsgottesdienst in der Pfarrkirche St. Vitus sehr herzlich. Sein Willkommensgruß galt auch Mitzelebrant Pfarrer Christian Burkhardt, der als Behindertenseelsorger des Bistums Regensburg, den Gottesdienst perfekt in die Gebärdensprache übersetzten konnte. Der Sonntagsgottesdienst fiel genau auf den Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung und dieser Gottesdienst für und mit Gehörlosen ist ein wichtiger Beitrag dazu. Zu den meist flotten und rhythmischen Liedern formierte sich der Chor im Altarraum und beeindruckte mit perfekter Choreographie in der Gebärdensprache zum Liedtext, der für alle Hörenden lautstark wiedergegeben wurde. Richtig animiert zum Mitschwingen und mitsingen wurden alle Gottesdienstbesucher ob hörend oder nicht beim Song „Halleluja“, der das Kirchenschiff voll erfüllte. In seiner Predigt ging Pfarrer Hölzl auf die Hände der Menschen ein und wie vielfältig diese eingesetzt werden können. Wobei wir Menschen damit nicht nur Gutes tun, sondern anderen mitunter Leid zufügen. Hölzl forderte auf, dass wir auf andere Menschen zugehen sollten und uns die Hände reichen. „Tun wir Gutes mit unseren Händen“. An das erinnerten auch die Fürbitten, welche von Behinderten aus der ersten Abteilung vorgetragen wurden. Abschließend griff Hölzl eben auch die Gebärdensprache auf, denn hier lassen Menschen ihre Hände sprechen, oder wir der Chor „singende Hände“ sogar singen. Dafür ernteten die stummen Chorsänger langen, teils stillen Applaus. Denn auch dazu ließen die Kirchenbesucher vielfach ihre Hände sprechen.
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