Eine ganz besondere Ehrung konnte der Obst- und Gartenbauverein (OGV) Waldeck während seiner Jahreshauptversammlung vornehmen: Elisabeth Reger aus Beringersreuth erhielt von Gartenfachberater Harald Schlöger die Ehrenurkunde für 50-jährige Mitgliedschaft. Reger trat am 01.01.1974 dem Verein bei und fungierte ab 1984 als Beisitzerin und später als Schriftführerin. Seit November 2011 steht sie als 1. Vorsitzende an der Spitze des Vereins. Befragt nach ihrer Lieblingspflanze sagt sie: „Ich mag wirklich alle Pflanzen. Nur machen leider das Kreuz und die Gesundheit nicht mehr so mit!” Beim Rückblick auf die Aktivitäten im vergangenen Jahr standen vor allem zwei Veranstaltungen im Vordergrund: Zum einen der Besuch des Privatgartens von Johanna Eisner. Dieser punktet mit vielen Heilkräutern der naturkundigen Hildegard von Bingen. Zum anderen die Einladung der Hildegard-Expertin als Referentin mit dem Thema „Ein Kraut gegen jedes Wehwehchen”. Auch die Kindergruppe des Vereins, die „Waldfüchse”, konnte auf ein ereignisreiches Jahr zurückblicken: Hier stand die Kartoffel im Mittelpunkt. Bei regelmäßigen Treffen erlebten die Kinder hautnah, wie sich die Pflanzen von der Aussaat bis zur Ernte entwickeln. Den Abend beschloss Harald Schlöger, der in seinem Vortrag auf den Herbst als ideales Pflanzmonat hinwies: Winterharte Stauden und Gehölze wie Rosen oder Obstbäume nutzen den noch warmen Boden und die Feuchtigkeit, um gut anzuwachsen. Womit sie die besten Voraussetzungen haben für einen kräftigen Austrieb im folgenden Frühjahr. Schlöger ging auch auf die schlechte Angewohnheit von Gartenbesitzern ein, Herbstlaub in die Kompostierungsanlage zu bringen, anstatt es als natürlichen Winterschutz für Flora und Fauna zu nutzen. Sein Credo: „Laub ist ein Segen für die Natur”. Am Ende der Veranstaltung wies die Vorsitzende Elisabeth Reger auf einen Baumschnittkurs des OGV Waldeck hin, der für den 08. März 2025 eingeplant ist und zu dem herzliche Einladung ergeht.

Johanna Eisner aus Haunritz ist bekannt dafür, dass sie mithilfe der Kräuter aus dem eigenen Garten Elixiere braut, die gegen das eine oder andere Wehwehchen helfen. Knapp 30 Personen folgten der Einladung des Obst- und Gartenbauvereins Waldeck nach Hahneneggaten und ließen sich inspirieren vom packenden Vortrag der Kräuterkundigen. Damit alle Anwesenden sehen, wie der jeweilige Trank zubereitet wird, gab es auch einen Praxisteil. Gleich zu Beginn wurde der Herzwein, ebenfalls bekannt als Petersilien-Honig-Trank, gekocht. „Wenn man morgens und abends 1 Stamperl davon trinkt, dann wirkt sich das positiv aufs Herz aus und entwässert den Körper“, so Johanna Eisner. Es folgten noch die Rezepte für Meisterwurz, Andorn-Rahmsuppe, Dipdamwurzel-Elixier, Hirschzungenkraut-Farnelixier, Fenchelessig, Galgantwein. Sämtliche Elixiere wurden sofort gekostet, so dass am Ende des Abends alle Anwesenden viele „gesunde Eindrücke“ mit nach Hause nahmen.

Das Gartenjahr der OGV Waldfüchse (Obst- und Gartenbauverein) von Waldeck stand im Zeichen der Nachschattengewächse: Wer weiß eigentlich, dass Kartoffel und Tomate verwandt sind? Und dass es sogar eine besondere Züchtung gibt: die Tomoffel, Tomtoffel oder TomTato, also eine Kombination von Kartoffel und Tomate in einer Pflanze? Als Test wurde bereits im Frühjahr von den Nachwuchsgartlern eine solche Tomtoffel gepflanzt. Aber auch Knollen von ganz normalen Kartoffeln kamen in die Erde. Außerdem bekam jedes Kind eine Tomatenpflanze mit nach Hause, um sie dort selbst zu pflegen.

Dass die Thematik Garten auch im Winter, wenn es draußen unwirtlich ist, die Menschen von der warmem Wohnzimmer-Couch weglocken kann, bewies die Hauptversammlung des Obst- und Gartenbauvereins Waldeck im Gasthof goldener Engel. Verschiedene Aktivitäten prägten das vergangene Vereinsjahr. Allerdings genossen nicht nur die Erwachsenen die angebotenen Veranstaltungen, wie eine Gartenführung bei Johanna Eisner und eine Busfahrt zur Landesgartenschau nach Freyung. Auch die Kindergruppe „Waldfüchse” war sehr aktiv: Ihr Jahr war unter anderem geprägt vom Osternesterbasteln mit Weidenzweigen und einem Ausflug zum Walderlebnispfad nach Fuchsmühl.