Bild

Literaturkreis Neunburg vorm Wald

Die Lesefreunde Neunburgs treffen sich am Donnerstag 5. Juni um 18:30 in der Fronfeste. Zur Diskussion stehen diesmal wieder 2 Lektüren. Der österreichische Autor Wolf Haas, Jahrgang 1960, bekannt auch durch seine „Brenner” Krimis, schafft mit seinem neuen Werk „Wackelkontakt” die ganze Geschichte hindurch „flackernde” Effekte. Er verknüpft durch eine außergewöhnliche Erzähltechnik das Leben der agierenden Personen so miteinander, dass sie erst im Verlaufs des Romans aufeinander zulaufen. Der Trauerredner Franz Escher, dessen Hobby das Zusammensetzen von Puzzles ist, wartet wegen einer defekten Steckdose auf den Elektriker, der zu dieser Zeit im Rahmen des Zeugenschutzprogramms als Marko Steiner firmiert. Um sich das Warten zu verkürzen, greift Escher zu einem Mafia-Aussteiger-Roman. Bei der Reparatur der Steckdose läuft etwas schief, der Elektriker „verstirbt”. Escher selbst Autor betreffs seiner Berufserlebnisse fühlt sich mit schuldig am Vorfall und bietet der Witwe seine Hilfe an. Das Leben der beiden Hauptprotagonisten der Erzählung wird vom Autor in einem schnellen Wechsel von Rückblenden, aktuellem Erzählen und Hörspielsequenzen zu einem überraschenden Ende geführt. Leon de Winter, geb. 1954, Niederländer, Schriftsteller und Filmschaffender, ist Sohn armer jüdischer Eltern, die in Verstecken den Holocaust überlebten. „Stadt der Hunde” benennt er sein neues Werk, einen literarischen Drahtseilakt zwischen Familiendrama, Politthriller und Metaphysik: Der renommierte Gehirnchirurg Jaap Hollanderist zwar pensioniert, aber Ruhe findet er nicht.Vor 10 Jahren ist seine Tochter in Israel verschwunden. Seitdem fährt er jedes Jahr in dieses Land. Diesmal bleibt es aber nicht bei einem Gedenkbesuch, sondern das Leben von Hollander wird vielfältig auf den Kopf gestellt.
north