Katrin Seebauer (rechts) dankte der Referentin Dr. Anita Breu für die vielen Infos zum Thema Organspende.<br> (Bild: Nikolaus Scherr)

Vortrag Organspende

Leider war das Interesse am Vortag zum Thema Organspende im Gasthaus Alte Post nur sehr gering. Die Katholische Landvolkbewegung Tiefenbach und Gesundheitsbotschafter Nikolaus Scherr hatten gemeinsam PD Dr. med. Anita Breu, Chefärztin Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie von der SAN-Klinik in Cham eingeladen. Hintergrund waren die geringe Bereitschaft Organe zu spenden und das neue Organspender-Register, in dem sich Spender wie Nichtspender in diese zentrale Datenbank eintragen lassen können. Dr. Breu ging zuerst auf die einzelnen Organe ein, die transplantiert werden können um anschließend die Gewebespenden darzustellen. Hier können Horn- und Lederhaut der Augen, Herzklappen, Haut, Blutgefäße, Knochen-, Knorpel- und Weichteilgewebe übertragen werden. Sehr interessant ist der Ablauf einer Organentnahme und die Voraussetzungen, welche von den Ärzten geprüft werden müssen. Bekanntlich muss der Hirntod von zwei unabhängigen Ärzten diagnostiziert und bestätigt werden, bevor an eine Organentnahme möglich ist. Deutschland ist mit nur 10,7 Organspendern je Million Bürger nur im hinteren Drittel aller europäischen Ländern vertreten. An der Spitze liegt Kroatien mit 27,3 Spendern. Für weitere Ernüchterung unter den Zuhörern sorgte die Warteliste für jedes einzelne Organ. Kaum bekannt ist, dass bei einem Todesfall im Ausland nach den Gesetzten dieses Landes verfahren wird. Also mitunter die Widerspruchslösung angewendet wird, die sich in Deutschland zum wiederholten Male nicht durchgesetzt hat. Zuletzt ging Frau Dr. Breu auf das neue Organspende-Register ein, das seit März dieses Jahres den Betrieb aufgenommen hat. Das Prozedere soll ab Mitte des Jahres vereinfacht werden. Dann könne die Registrierung über die Gesetzlichen Krankenkassen erfolgen. Die Ärztin empfiehlt nach wie vor einen Organspendeausweis bei sich zu tragen und seinen Willen darauf festzuhalten. Desweitern sollten die eigenen Angehörigen darüber informiert werden. Geduldig beantwortete die Anästhesistin noch viele Fragen der Gäste und vielen Dank für die interessanten Ausführungen sagte abschließend Nikolaus Scherr.
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