Die Frage nach der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege stellt sowohl Beschäftigte, als auch Unternehmen und Behörden vor besondere Herausforderungen. Die Pflege von Angehörigen kann von heute auf morgen auf Mitarbeitende zukommen. Und damit verbunden die Fragen: Welche Unterstützungsangebote gibt es vor Ort? Daher wurden durch das Lokale Bündnis für Familie im Landkreis Schwandorf gemeinsam mit der AOK Bayern Personalverantwortliche und Interessierte aus Unternehmen und Behörden zu Pflegelotsen ausgebildet. Die Pflegelotsen sollen Betroffenen helfen, sich im Bürokratiedschungel zurechtzufinden. Welche Leistungen können beantragt werden? Wie kann Pflege und Beruf miteinander vereinbart werden?
Im Rahmen eines Tagesseminars wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von den Dozenten der AOK Bayern, Angelika Amann und Michael Falkenstein, soweit informiert, dass sie im Rahmen einer Erstberatung in der Lage sind, diese Fragen der Belegschaft zu beantworten. Inhalte des Seminars waren Informationen zu Leistungen der Kranken- und Pflegeversicherung und deren Anspruchsvoraussetzungen. Welche Versorgungssysteme es zudem vor Ort gibt und wie diese finanziert werden wurde ebenso erläutert. Auch können die Geschulten jetzt eine Grundberatung durchführen, was es bei Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung und Betreuungsverfügung zu beachten gibt.
„Die Pflege von Angehörigen durch Familienmitglieder nimmt immer mehr zu, weil Menschen immer älter werden und auch, weil Pflegeheime sehr teuer und Plätze dort knapp sind. Es ist daher wichtig, dass Mitarbeitende, die Angehörige pflegen, auch in ihrem Unternehmen eine Ansprechpartnerin oder einen Ansprechpartner haben,” so Christina Süß, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Agentur für Arbeit Schwandorf und Bündniskoordinatorin des Lokalen Bündnis für Familie im Landkreis Schwandorf.