Die Jahreshauptversammlung des Vereins Oberpfälzisches Bauernmuseum Neusath-Perschen e. V. brachte in diesem Jahr einige Neuerungen mit sich. Im Mittelpunkt stand die Wahl einer neuen Vorstandschaft, die von einer Debatte um die Beisitzerwahl begleitet wurde. Frank Zeitler, der 1.Bürgermeister der Stadt, wurde zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt und tritt damit die Nachfolge von Armin Schärtl an. In der sehr gut besuchten Schlossschänke in Neusath präsentierte der scheidende Vorsitzende Armin Schärtl seinen Rechenschaftsbericht. Besonders hervorgehoben wurde der Mittgliederstand des Vereins, der mittlerweile 1.543 Mitglieder zählt. Der Rückblick machte deutlich, wie entscheidend die Eigentumsübernahme des Museums durch den Bezirk Oberpfalz im Jahr 1977 war, die später zur Erweiterung um den Hauptstandort in Neusath führte. Ein Highlight des vergangenen Jahres war das Zillenprojekt, das es rund 300 Personen ermöglichte, bei 18 Fahrterminen die Naab zu erkunden. Zudem fanden zwei Filmproduktionen des Bayerischen Fernsehens im Museum statt. Die Einführung neuer Zillenfahrer sowie die Crowdfunding-Kampagne für das Projekt „Köstlerwenzel”, die knapp 10.000 Euro einbrachte, zählten zu den Erfolgen. Dennoch stehen Verhandlungen mit dem Wasserwirtschaftsamt über ein dauerhaftes Wasserrecht für die Zillenfahrten noch aus.
Nach einem positiven Kassenbericht, der auch wieder eine angedachte Spende an das Museum enthielt, ging es an die Neuwahlen. Frank Zeitler wurde als neuer 1. Vorsitzender gewählt, gefolgt von Baron Karl-Raphael Freiherr von Lichtenstern als 2. Vorsitzendem und Gudrun Vogt als 3. Vorsitzender. Kerstin Ehemann übernimmt weiterhin die Geschäftsführung, während Georg Dotzler und Thomas Prey als Schatzmeister beziehungsweise stellvertretender Schatzmeister tätig bleiben. Auch die beiden Kassenprüfer Kurt Koppmann und Arnold Richthammer wurden einstimmig in ihren Positionen bestätigt. Bei der Wahl der Beisitzer entbrannte eine Diskussion. Armin Schärtl, der sich für diese Position beworben hatte, stieß auf Widerstand. Schatzmeister Georg Dotzler und Geschäftsführerin Kerstin Ehemann kündigten an, im Falle seiner Wahl zurückzutreten. Sie führten Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit mit Schärtl in der letzten Amtszeit an, etwa die verspätete Weitergabe von Mitgliedsanträgen oder keine Einbindung bei zentralen Entscheidungen wie der Crowdfunding-Kampagne. In der anschließenden Abstimmung fehlte Schärtl eine Stimme für die Wahl, während die übrigen Kandidaten die nötige Mehrheit der anwesenden Mitglieder erhielten.
Trotz der Spannungen wurde Armin Schärtl auf Vorschlag von Kassenprüfer Kurt Koppmann zum Ehrenmitglied ernannt, eine Geste, die dann auch von allen Mitgliedern unterstützt wurde.
Museumsleiter Dr. Tobias Hammerl beleuchtete in seinem Jahresbericht die Erfolge und Herausforderungen des Museumsbetriebs. Das Jubiläum des Museumsteils in Perschen sowie die Sanierung der Brandschutz- und Kücheneinrichtungen im Wirtshaus Unterbürg zählten zu den Höhepunkten. Die Investitionen von 120.000 Euro für diese Maßnahmen wurden vom Bezirk übernommen. Ebenso wurde eine neue Photovoltaikanlage installiert, die ab Anfang 2025 bis zu 250 kW Strom erzeugen soll. Das Museum verzeichnete die höchste Besucherzahl seit 2014, wobei über 2.000 Eintritte über Mitgliedskarten des Fördervereins erfolgten. Eine internationale Besucherbefragung zeigte eine außerordentlich hohe Zufriedenheit.