Hätte Stadtpfarrer Gottfried Schubach die Chance gehabt, eine reale Figur in einem Krippenspiel zu sein, wäre seine Wahl wohl auf einen Hirten gefallen. Dieser Gedanke kam ihm jedenfalls beim Krippenspiel an Heiligabend in der Herz-Jesu-Kirche. Der Hirte hätte ihm die Möglichkeit geschenkt, erleben zu dürfen, wie das damals gewesen sei, in dieser Krippe in Bethlehem. „Neugierig wäre ich schon. Wie war das, als der Himmel sich öffnete?“ Wie heiße es doch im Evangelium? Die Herrlichkeit Gottes habe die Nacht erleuchtet.
„Kann man überhaupt in Worte fassen, was der Hirte erlebt hat?“ Die Weihnachtsbotschaft sei doch ein großes Stauen über etwas, was man gar nicht beschreiben könne. Weil es so groß sei, weil man es nicht erfassbar sei. Pfarrer Schubach feierte den Gottesdienst in Konzelebration mit Pfarrvikar Jomet Joy. Das Kindergottesdienst-Team von Herz Jesu hatte unter Leitung von Renate Kaudel seit Wochen das wunderschöne Krippenspiel mit den Kindern einstudiert. Am Dienstagnachmittag wurde es bei der Kinderchristmette vorgestellt.
Es gab viel Beifall für die Aufführung in der vollbesetzten Kirche. Am Ende des Gottesdienstes dankte Kaudel ganz besonders dem langjährigen Chordirektor Peter Kosmus, der das Krippenspiel mit seinem Chor musikalisch begleitet hat. Er mache das seit nunmehr 40 Jahren, sagte sie. „Ohne Musik würde unserem Krippenspiel was fehlen.“ Es sei aber leider das letzte Krippenspiel in Zusammenarbeit mit Kosmus. Der wechsle mit den Sommerferien in den wohlverdienten Ruhestand und hänge den Taktstock an den Nagel.
„Wir sagen ein herzliches Dankeschön an Dich und Deinen Chor, der eine Bereicherung war und ist. Wir waren ein eingespieltes Team“. Es werde aber weitergehen. Kosmus hatte in Hinblick auf seinen Renteneintritt bereits die Zusammenarbeit mit „Singing Witt“ niedergelegt. Den Witt-Chor begleitete er lange Jahre am Piano.