Unter neuer Führung wurde am 20.02.2025 zur Jahreshauptversammlung der Jagdgenossenschaft Berndorf eingeladen. Markus Panzer begrüßte in seiner Funktion als Jagdvorsteher 12 Jagdgenossen mit einer Fläche von 110,22 ha.
Aufgrund der Neuwahlen der Vorstandschaft im Vorjahr und der daraus resultierenden Neukonstituierung, gab es einige Hürden zu meistern, bis der neue Vorstand arbeitsfähig war. „Die Umschreibung des Geschäftskonto war doch anspruchsvoller, als ursprünglich erwartet“, so der Jagdvorsteher. „Aber am Ende hat dann doch alles gut funktioniert“.
Es folgten die Tätigkeitsberichte von Vorstand, Schriftführer, Datenschutzbeauftragten, Kassier und Kassenprüfer. Viele Themen bewegten die Jagdgenossen.
Bernhard Bodenschatz in seiner Funktion als Schriftführer und Datenschutzbeauftragter berichtete über die Erstellung des Digitalen Jagdkataster. Dieser sei nun in Zusammenarbeit mit dem Vermessungsamt Tirschenreuth erstellt worden. Gespannt waren die anwesenden Jagdgenossen, inwieweit sich die Reviergröße verändert hat.
„Die Jagdgenossenschaft Berndorf wurde 1990 mit 300 ha jagdbarer Fläche gegründet. Die aktuelle Revierfläche beträgt 273,42 ha, und hat sich um rund 27 ha verringert. Statistisch betrachtet, hat die Jagdgenossenschaft Berndorf seit ihrer Gründung pro Jahr 0,77 ha Fläche verloren“, so die Ausführungen des Schriftführers.
Ein weiterer Themenschwerpunkt waren der Wegebau und die Heckenpflege. Diese wurden im Vorfeld bereits von Markus Panzer mit Bürgermeister Roman Schäffler im Rathaus besprochen. Das Stadtoberhaupt berichtete über die offenen Baustellen.
So soll der Verbindungsweg zwischen Berndorf und Kötzersdorf asphaltiert werden. Dies soll als Gemeinschaftsprojekt der Jagdgenossenschaft Berndorf, der Jagdgenossenschaft Kötzersdorf, der Familie Frank aus Berndorf und der Stadt Kemnath realisiert werden.
Der Steingassenweg wurde bei der Erneuerung der Trinkwasserversorgung 2022 stark in Mitleidenschaft gezogen. Eine Wiederherstellung wurde bedauerlicher Weise vergessen. Bürgermeister Schäffler bittet hier um Nachsicht und sicherte eine Instandsetzung für das Frühjahr 2025 zu.
Die Brücke Richtung Oberbruck ist schadhaft. Von der Stadt Kemnath wurde eine Zustandsbewertung beauftragt. Sollte Reparaturmaßnahmen erforderlich sein, werden diese schnellstmöglich ausgeführt.
Jagdpächter Andreas Schiedlofsky berichtete über das zurückliegende Jagdjahr. Der Abschussplan sei wieder erfüllt worden. Im vergangenen Jahr wurde wieder bayernweit das Verbissgutachten erstellt. Der Landkreis Tirschenreuth schneidet hier deutlich schlechter ab als zuvor. Das Berndorfer Revier liegt ab sofort im sog. Rotem Gebiet. Die Konsequenz daraus sei eine Erhöhung des Abschussplanes um ca. 10-15%.
Der Erfolg der Rehkitzrettung durch Drohnenbefliegung spiegelt sich im erhöhten Verbiss an Jungbäumen wider.
Schiedlofsky appelliert, das Aufforstungsflächen entsprechend geschützt werden müssen, sei es durch Einzelschutz oder flächiges zäunen. Allerdings sei ein nur 150cm hoher Wildschutzzaun kein wirksamer Schutz. Der Zaun sollte 200cm hoch sein.
Die Gefahr von Wildverbiss bei Naturverjüngung sei deutlich geringer als bei Pflanzung mit Baumschulpflanzen. Durch die Andüngung in der Baumschule sind die Pflanzen schmackhafter als natürlich vorkommende Jungpflanzen, und werden vom Wild als Delikatesse angesehen.
Andreas Schiedlofsky erklärt, dass die Rehkitzrettung sehr wichtig ist. Auch wenn das Verbissgutachten die Schattenseite darstellt, ist ein guter und gesunder Rehbestand wichtig für das Jagdrevier.
Er findet es super, dass die Jagdgenossenschaft jährlich das Geld in die Hand nimmt, um die Rehkitzrettung zu unterstützen.
Abschließend betonte Schiedlofsky, dass er das Berndorfer Revier nun fast seit 20 Jahre betreut, und dies gerne fortsetzen würde.
Mit diesem Worten gab er das Wort an Markus Panzer zurück, und dieser leitete zum letzten Tagesordnungspunkt des Abends über. Der Pachtvertrag mit Schiedlofsky endet zum 31.03.2025. Schiedlofsky gab im Vorfeld ein schriftliches Angebot ab und bekundetet damit sein Interesse an einer Pachtverlängerung.
In einer schriftlichen Stimmangabe wurde über die freihändige Jagdvergabe und der damit verbundenen Pachtverlängerung mit Andreas Schiedlofsky abgestimmt. Einstimmig sprachen sich die Jagdgenossen für eine Pachtverlängerung mit dem bisherigen Jäger aus.
Andreas Schiedlofsky dankte den anwesenden Jagdgenossen und freut sich auf die Zusammenarbeit in den kommenden 9 Jahren.