Auch wenn sie selbst vom Fach ist, war der Besuch auf der Uchamühle beim Biogemüsebauern Fritz Steinhilber für die Grünen-Landesvorsitzende Gisela Sengl spannend. Noch interessanter war er für die Grünen-Mitglieder aus den Kreisverbänden Neustadt/WN und Weiden, die weit weniger Ahnung vom Landbau haben als die Biobäuerin Sengl, die mit ihrem Mann einen Bio-Hof im oberbayerischen Sondermoning bewirtschaftet. Sengl war auf Einladung der beiden Kreisverbände in die Oberpfalz gekommen. Fritz Steinhilber hat kein grünes Parteibuch, aber in der Gemeinde gilt er trotzdem als „Grüner”. Er baut seit 30 Jahren auf der Uchamühle nach Bioland-Richtlinien Gemüse an - und das mit Leidenschaft. Seit dem Tod seiner Frau Heike bewirtschaftet er den Betrieb mit seiner Tochter Jutta. Natürlich rannte Steinhilber bei seinen grünen Besuchern offene Türen ein, nicht nur dann, als er etwa die umfassend zerstörerische Wirkung von Glyphosat beschrieb. Die zwei Stunden auf der Uchamühle, die bei Kaffee und Kuchen in Steinhilbers Küche endeten, waren vollgepackt mit aktuellen Themen. Steinhilber versuchte stellenweise auch, den Besuchern die Haltung seiner konventionell wirtschaftenden Kolleginnen und Kollegen verständlich zu machen, auch wenn er sich unermüdlich am Stammtisch wieder und wieder für eine grüne Landwirtschaft in die Bresche wirft. Die Landtagsabgeordnete Laura Weber erinnerte an ein Fachgespräch im Landtag in der Woche zuvor, in dem es unter anderem darum ging, die Absatzmärkte für Bio-Lebensmittel zu stärken, verstärkt Schulen und Vorschuleinrichtungen zu überzeugen. Vollkommen unverständlich, so Weber, dass Schulen neu gebaut würden, ohne gleichzeitig eine Bio-Verpflegung der Schüler vorzusehen. Nach dem Besuch auf der Uchamühle stellte sich Gisela Sengl, die erst seit Ende Januar Landesvorsitzende der bayerischen Grünen ist, im Weidener „Bräuwirt” den Fragen der Mitglieder.