Mit einem Gottesdienst in der Ortskirche Burgtreswitz am Freitag stimmte Pfarrer Udo Klösel die Bevölkerung von Burgtreswitz auf den Volkstrauertag ein. Danach betete er auf dem Kirchplatz vor dem Kriegerdenkmal für die Verstorbenen der Weltkriege. „Es waren Menschen wie wir. Jeder von ihnen hatte einen Namen und eine ganz eigene Lebensgeschichte“, erinnerte der Geistliche an sie. Die 3. Kompanie des PzGrenBtl. 122 Oberviechtach mit Oberstabsfeldwebel Jürgen Wölfl und seinen Soldaten standen Ehrenwache. Das Bläserensemble aus Moosbach unter Leitung von Franz Sturm sorgte für festliche Musik. Die Feuerwehr Burgtreswitz, der Kriegerverein Burgtreswitz sowie die Reservistenkameradschaft Burgtreswitz dankten durch ihre Anwesenheit den Gefallenen und Vermissten für deren Opfer.
Bürgermeister Armin Bulenda erinnerte an die Schrecken der Vergangenheit. Das damit verbundene Leid an der Zivilbevölkerung war groß. Die Zahl der Todesopfer war enorm. Und trotzdem gebe es derzeit 54 kriegerische Auseinandersetzungen auf der Welt. Die Wunden der Geschichte hielt Bulenda noch immer nicht geheilt. Auch die notwendigen Lehren wurden nicht gezogen. Die Konflikte fordern wieder Menschenleben und zerstören Familien, Gemeinschaften und die Grundlagen des Zusammenlebens. „Deshalb sei es wichtig“, betonte das Gemeindeoberhaupt, „dass wir uns an die Schrecken der Kriege erinnern. „Erinnert euch, damit so etwas nie wieder geschieht!“, mahnt uns die 103 Jahre alte Holocaust-Überlebende Margot Friedländer. Gemeindeoberhaupt Armin Bulenda forderte dazu auf, nicht nur der Verstorbenen zu gedenken, sondern auch um Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen. Stellen wir die Menschlichkeit, die Solidarität und den Respekt in den Mittelpunkt unseres Handelns. Der Vorsitzende des Soldaten- und Kriegervereins Burgtreswitz Hans Höcker erinnerte an eine alte jüdische Weisheit: „Das Geheimnis der Versöhnung heißt Erinnerung – nicht Verschweigen oder Verdrängen – sondern erinnern“. Höcker legte gemeinsam mit der Reservistenkameradschaft Burgtreswitz sowie der Marktgemeinde Moosbach durch Bürgermeister Bulenda einen Kranz am Ehrenmal nieder.