Hans Dagner blickt auf Kinderzeit in Weiherhammer zurück
Die Senioren in der Gewerkschaft Ver.di tauschen einmal im Monat Informationen zu aktuellen Themen in der Hotel Pension am Schönberg aus. 80 Jahre Kriegsende bildete dabei am Donnerstag das Schwerpunktthema. Hans Dagner steuerte dazu Kindserinnerungen an die letzten Kriegstage in Weiherhammer bei. Mit sieben Jahren erinnert er sich an den Anblick des ersten „Negers“ der in einem Jeep an ihm vorbeifuhr. Prägend war auch der Aufenthalt in den Höhlen der Kaolingrube. Wegen Fliegerangriffen mussten die Familie drei Tage dort verbringen. Auch der versuchte Angriff auf den Bahnhof in Weiherhammer. Er schlug fehl und traf dafür ein Wohnhaus. In den Tagen kurz vor dem Ende des Krieges und kurze Zeit danach kam es auch sichtbar zu Plünderungen.
Heute ist er dankbar, dass diese Zeit vorbei ist. Er konnte einen Beruf des Schneiders erlernen, war bei der US-Army bis zur Rente tätig. Und die Demokratie auf der Grundlage einer freiheitlichen Verfassung machte es ihm möglich sich aktiv besonders im Arbeitsleben einzuschalten. Das GG bietet die Möglichkeit sich gewerkschaftlich zu betätigen, war der Ausgangspunkt für tarifliche Entwicklungen, die es möglich machten von der Arbeit leben zu können und für die Wechselfälle des Lebens sozial abgesichert zu sein. Vieles scheint heute gefährdet, so Dagner, bei seinen Erinnerungen. Sowohl in Deutschland als auch in Europa und weltweit verbreitet sich der Egoismus. Die Erkenntnis, dass Zusammenhalt besonders in Zeiten von Veränderungen nicht zu ersetzen ist. Seine Ausführungen waren der Anlass für lebhafte Gespräche.