In dem vom Vatikan veröffentlichten liturgischen Kalender wurden ab dem 01. Januar 1970 etwa 30 Heilige, u. a. auch die Heilige Barbara gestrichen. Begründung war, dass es zweifelhaft erscheine, dass sie jemals gelebt habe. Das Lexikon für Theologie und Kirche spricht in Bezug auf die Geschichte der Hl. Barbara von einer „heilos verworrenen, legendarischen Überlieferung.”
Ursprünglich stellten sich diejenigen unter den Schutz der Hl. Barbara, deren Arbeit mit Lebensgefahr verbunden war. Bergleute, Handwerker der Bauhütte, Handwerker in Pulverkammern und Seeleute. Auch gegen die Gewalt des Feuers, Donners und der Blitze wurde die Hl. Barbara angerufen, so dass Schmiede, Glockengießer, Feuerwerker und schließlich die Artilleristen sie zu ihrer Schutzpatronin wählten.
Die erste Barbarafeier fand 1956 an der Artillerieschule in Idar-Oberstein statt. Die Stadtverwaltung genehmigte „Barbara-Ring” als Straßennamen im Bereich der Klotzberg-Kaserne.
Und so feierten auch die Mitglieder der Artilleriekameradschaft Hundertfünfer Weiden wie schon seit ihrer Gründung 1992 am 04. Dezember ihre Schutzpatronin. Vorsitzender Christian Gollwitzer erinnerte in seiner Begrüßung an wichtige Ereignisse die Miltärgeschichte Weidens betreffend, die sich 2024 jährten (13.09.1934 Baubeginn derInfanterie-Kaserne) und 2025 jähren (18.10.1935 Die Ratsherren der Stadt Weiden besichtigen die Kaserne). Nach dem „Verpflegungsempfang” stimmten sie das Artilleristenlied an: „Was rauscht dort aus der Ferne herbei, was sind das für Kolonnen. Das Können nur Artilleristen sein, die im Schutze Sankt Barbaras kommen. Es hat die deutsche Artillerie der Alte Fritz erschaffen. Und seit dieser Zeit da nennt man sie die Krone aller Waffen.”
Auch wenn es sich ausnahmslos um Artilleriesenioren handelt - ein lautes, dreifach-kräftiges gerufenes „Zu-Gleich” beendete den offiziellen Teil.
Noch ein kleiner Hinweis: Barbarazweige (am besten Kirschbaum) am 04.12. schneiden; sie stehen dann zu den Weihnachtstagen in voller Blüte.
Quelle: Artillerie-Rundschau 4/1973; Stengert/Zander: Die im Schutze Sankt Barbaras kommen : die Tradition der Barbarafeiern bei der deutschen Artillerie von ihren Anfängen bis zur Gegenwart (Kurt Walter Stengert wurde 1944 in Weiden geboren und war von1964 bis 2002 Berufsoffizier bei der Artillerietruppe.