Den Altar zum Patroziniumsfest in Steinfels schmücken die Madonna aus der Schlosskapelle und Kräuterbuschen (Bild: Priska Hofmann)

Gläubige feiern Patrozinium und Kirchweih der Steinfelser Kapelle

Die Ministranten und Fahnenabordnungen zogen vor Pfarrer Thomas Kohlhepp, Pfarrvikar Robert Amandu und Weihbischof Dr. Josef Grad zum Altarbereich. Dort stand als Blickfang die Steinfelser Madonna aus der Schlosskapelle. Zu ihren Füßen lagen gebundene Kräuter, die Helfer in mühevoller Arbeit gesammelt und gebunden hatten. Die Grafenwöhrer Blasmusikkapelle umrahmte den Einzug und die Messe musikalisch. “Ein wunderschöner Tag für den Festgottesdienst zum Hochfest.“, so Ortgeistlicher Thomas Kohlhepp bei seiner Begrüßung. Sein Gruß gilt den Vertretern des öffentlichen Lebens, den Besuchern, den Vereinen und Gruppen mit Fahnen oder Bannern, denn durch all diese Menschen sieht man, wie der Glaube gelebt wird. Weiter führte er aus, dass er Weihbischof Dr. Josef Graf aus Regensburg, den hohen Besuch, zum Pontifikalamt willkommen heißt. Weihbischof Dr. Graf begann seine Predigt mit einen Zitat von Dichter Fjodor Michailowitsch Dostojewski, der in Dresden immer wieder Raffaels Gemälde der Sixtinischen Madonna betrachtet habe und sagte, „ich schaue auf Maria, um nicht an den Menschen zu verzweifeln“. Maria ist frei von Erbsünde und Beweis dafür, dass „das Drama des Menschseins gut ausgehen kann“. Darum gehe es an Maria Himmelfahrt, als Tag, an dem Maria als erster Mensch mit Leib und Seele in die Herrlichkeit Gottes aufgenommen wurde. „Wo der Himmel ist, weiß ich nicht, aber ich weiß, dass wer nicht an ihn glauben kann, mehr in Gefahr ist, depressiv zu werden“, zitierte Graf den bekannten Psychiater Karl Gustav Jung. Heute übliche Geburtstagswünsche beziehen sich auf Gesundheit und langes Leben. Dabei sei der in seiner Kindheit noch verbreitete dritte Wunsch „dass du in den Himmel kommst“ verloren gegangen, bedauerte Graf, nun werde die Gesundheit zur Ersatzreligion. „Christen wollen natürlich auch gesund bleiben und lange leben, aber sie haben zusätzlich die größere Perspektive der Hoffnung auf den Himmel“, schloss der Prediger, „deshalb schauen auch wir auf Maria und müssen nicht an den Menschen verzweifeln“. Mit seiner humorvollen Art brachte der die Gottesdienstbesucher bei seinen Erzählungen das eine oder andere Mal zum Schmunzeln. So ist der Geistliche sich sicher, dass wir uns alle Tage auf das von Dostojewski gesagte einstimmen sollen: „Maria, das Zeichen der Hoffnung und des Trostes“. Am Ende des Festgottesdienstes segnete der Weihbischof mit Ortpfarrer Kohlhepp die Kräutersträuße. Ein Frühschoppen mit Blasmusik unter Mithilfe vieler fleißiger Hände lud die vielen Besucher zum Verweilen ein.


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