200 Jahre nach Ende des religiösen Lebens gedachten die beiden christlichen Konfessionen von Neukirchen und Umgebung am Sonntag nach Jakobi an den Fundamenten der ehemaligen St. Martinskirche von Ermhof der einstmals weit in die Region ausstrahlenden kirchlichen Tradition in diesem kleinen Weiler.
Pfarrer Roland Klein konnte zu diesem Kirchweihgottesdienst am Standort einer der ältesten Kirchengründungen im heutigen oberpfälzisch-fränkischen Raum eine unerwartet große Schar von Gläubigen begrüßen, die er bat – wie unsere Vorfahren –auch in der Neuzeit nach 1200 Jahren – nun aber in ökumenischer Gemeinsamkeit- Gott in Gebet und Lied die Ehre zu geben.
Pfarrerin Anja Matthalm stellte ihre einfühlsamen Predigtworte unter das Motto „Licht“. Eine Welt ohne Licht sei vergleichbar mit dem Aufenthalt in der absoluten Dunkelheit einer Höhle. Auch erfahrene Höhlenforscher erfülle die lebensfeindliche Situation in der Finsternis ohne Lichtquelle mit Angst und Schrecken und die Rückkehr zum Eingang sorge für Freude und Erleichterung. Und im übertragenen Sinn bedeute Jesus im Leben eines Christenmenschen Licht und Orientierung zugleich. „Ihr seid das Licht, das die Welt erhellt“ dies verkünden auch die Worte der hl. Schrift, so die Predigerin. Weiter führte sie aus: Im menschlichen Leben würden schwere Zeiten und Phasen der Dunkelheit nicht ausbleiben. Aber das Vertrauen zu Jesus gebe Kraft und Hoffnung, also Licht und Zuversicht. Licht öffne zudem auch Augen und Herz für die Nöte und Sorgen der Mitmenschen im persönlichen Umfeld und in der Welt. Auch die Güte zu sich und anderen sei als Frucht und Gabe des Lichts zu verstehen, gab Anja Matthalm zu verstehen.
Gebete, Fürbitten und gemeinsame Lieder, begleitet von Hans Braun aus Deinschwang, gaben dem ökumenischen Gottesdienst an historischer Stätte einen würdigen Rahmen.