Im Rahmen der Stiftlandtage begaben sich die 45 Zuhörer im Sportheim Pechbrunn auf eine Reise in die Geschichte der Gemeinde Pechbrunn. Ausgangspunkt war der Verlauf des Seibertsbachs, dem der gebürtige Groschlattengrüner Volker Grunert in Gedichtform lustige und nachdenkliche Zeilen in den Mund gelegt hat. Unter dem Titel „Der Seibertsbach erzählt“ erzählte er nicht nur von den ersten archäologischen Zeugnissen menschlichen Lebens in Form von über 3000 Jahren Keramikscherben. Volker Grunert berichtete auch von der wechselhaften Besiedlung der Region und alten Steinbrüchen am Wastlrangen, aus denen sich die Bauern ihr Baumaterial holten. Die Herkunft des umgangssprachlichen Namens „Fix“ für Pechbrunn lässt sich laut den Ausführungen auf einen Peter Fuchs zurückführen, der 1554 eine verfallene Mühle am oberen Seibertsbach kaufte und sie wieder neu aufbaute.
Ein ganz eigenes Kapitel ist das der Bahn in Pechbrunn beziehungsweise Groschlattengrün. Aufgrund von Platzmangel bei der Erweiterung der Gleise wurde er kurzerhand von seinem Fundament abgehoben und um 10 Meter auf Schienen verschoben. Heute ist von dem „verrückten“ Bahnhofsgebäude nach dem Abbruch nichts mehr zu sehen. Auch der Silvana Heilquelle widmete sich Grunert in seinem Vortrag. Einst von der hiesigen Bevölkerung als heilsames Wasser hochgeschätzt, ging sie 1950 in Privatbesitz über. Als sich der wirtschaftliche Ertrag nicht mehr lohnte, versiegelte Frankenbrunnen 1998 die Brunnen und der Zugang ist bis heute nicht mehr möglich.
Noch viele andere Geschichten hatte der Seibertsbach zu erzählen zum Beispiel von seiner Begradigung, dem Schwimmbad und den Mühlen an seinem Lauf. Historische und aktuelle Fotografien veranschaulichten das Erzählte. Zwischendurch entstanden immer wieder lebhafte Gespräche und Einwürfe von Zeitzeugen im Publikum. Die Bewirtung an diesem kurzweiligen Abend übernahm der SV Pechbrunn mit deftigen Brotzeiten und Getränken.