Aus vielen Ein-Euro-Münzen werden in einem Jahrzehnt 12.300 Euro. Diese Summe hat die Kolping-Kleiderkammer in den zehn Jahren ihres Bestehens aus Kleinstbeträgen erwirtschaftet und weitergeleitet.

Im Rahmen einer kleinen Feierstunde zum 10-jährigen Jubiläum konnte Leiter Erich Gebhardt wieder das Füllhorn ausschütten und viermal fünfhundert Euro verteilen. Über die Zuwendungen freuten sich Julia Etzold (Kita Vilseck), Katharina Bruev (Kita Schlicht), Agnes Strobl (Kita Sorghof) und Barbara Streit (Förderverein der Grund- und Mittelschule).
Rückblickend auf die Anfänge der Einrichtung erzählten Erich und Leni Gebhardt von der schwierigen Startphase „ihrer” Kleiderkammer. Zunächst hatte sich der damalige Kolpings-Kassier Erich Gebhardt um die Betreuung und Integration von Asylsuchenden gekümmert, Deutschkurse organisiert und Flüchtlinge mit seinem Privat-PKW zu den Ämtern nach Amberg und Sulzbach chauffiert.
Nachdem die Idee mit der Verteilung von gespendeter Gebrauchskleidung und Schuhen Gestalt annahm, stellte die Stadt Vilseck die Erdgeschossräume im Gemeindehaus Schlicht zur Verfügung. Auch die US-Streitkräfte unterstützten das Projekt rasch und lieferten fast neuwertige Textilien an.
Schnell fanden sich auch Frauen zur ehrenamtlichen Mitarbeit ein. Einige davon helfen noch heute jeden Donnerstag beim Sortieren und Einräumen. „Auch kommen immer wieder neue Helferinnen hinzu“, bestätigte Gebhardt freudig.
Ihnen und auch seiner Frau Leni dankte der Kleiderkammer-Chef besonders, „denn ohne Euch alle wäre das Projekt längst gestorben“, fügte er selbstlos hinzu. Nun wolle man die Leitung dieser Einrichtung aus Altersgründen in jüngere Hände legen, so Gebhardt, und sei deshalb auf der Suche nach geeigneten Nachfolgern. In der Hoffnung, bald fündig zu werden, stieß die kleine Geburtstagsrunde auf die zurückliegenden zehn Jahre an und hofft auch auf eine erfolgreiche Fortsetzung. Die Kleiderkammer ist jeden Donnerstag von 15 – 17 Uhr in Schlicht, Vilstalstraße 12, geöffnet.