Zum Ortsbild von Fronberg gehörte über Jahrzehnte der so genannte Bild’lbaum. Das war eine Eiche auf der höchsten Stelle der Kuppel, über die die Fronberger Straße nach Schwandorf führt, und dort war ein Marienbild angebracht. Sein 1890 geborener Großvater hatte dem Fronberger Günter Franz schon erzählt, dass bei einem Todesfall die Kirchenglocken in Fronberg geläutet haben, und zwar so lange, bis der Zug mit dem Sarg in Richtung Schwandorf zur Bestattung eben jenen Bild’lbaum passiert hatte. Die Totengräber gaben auf der Anhöhe ein Zeichen, und die Glocken verstummten. Nachdem der Bild’lbaum in den siebziger Jahren im Zuge von Straßenarbeiten offenbar im Wege stand, wurde er gefällt. Da nach Fronberg aber ein Bild’lbaum gehört, hatte Franz vor zwei Jahren den Schwandorfer Oberbürgermeister Andreas Feller gefragt, ob sich denn nicht ein Baum in Fronberg fände, um die Tradition wieder aufrecht zu erhalten. Den Planungen folgten Taten, und so stellte Franz ein in einen Holzrahmen gefasstes Faksimile des Marienbildes vom Schwandorfer Kreuzbergmünster her. In Zusammenarbeit mit dem Seniorenstammtisch Fronberg brachte man es nun an einem ausgewachsenen Baum neben dem Kriegerdenkmal in Fronberg an, wo Pfarrer Thomas es in einer feierlichen Zeremonie mit rund 30 Anwesenden segnete.
Günter Franz kann damit seinem Engagement für das Fronberger Ortsbild ein weiteres Beispiel hinzufügen, hatte er doch in der Vergangenheit bereits schon sieben Kreuze restauriert. „Das geht immer nur zusammen, nie allein“, betont Franz die Gemeinschaftsleistung und verweist darauf, dass stets Vereine und Stammtische wie etwa der Obst- und Gartenbauverein oder die Fronberger Wolpertinger mitgeholfen hätten. Das letzte Monument hatte Günter vor wenigen Jahren hergerichtet. Zusammen mit dem Fronberger Kirwaverein stellte man das so genannte Schreier-Kreuz wieder gut sichtbar an seinem neuen Ort an der Fronberger Straße auf.